Lernen | Jobs | Zukunft

Was macht eigentlich eine Polsterin?

Handwerk hat Zukunft. Doch immer weniger Jugendliche wollen eine Ausbildung machen. Zu traditionell und veraltet die Arbeitsstrukturen, zu mickrig das Gehalt. Wir stellen erfolgreiche Handwerker:innen vor, die ihren Beruf lieben und die Lust auf Handwerk machen.

Mitten in Schöffelding steht ein bezauberndes Haus. Ein ehemaliger Kuhstall, der vorbildlich saniert und zu einem Atelier mit Bullerbü-Garten und einem angrenzendem Wohnhäuschen umgebaut wurde. Die meisten Menschen hätten den heruntergekommenen Bauernhof wohl aus reinem Profitstreben abgerissen und stattdessen vier gesichtslose Wohnblöcke errichtet. Nicht so Bianka Pröll.

Die gebürtige Windacherin hat eine besondere Gabe: Sie kann vor ihrem inneren Auge sehen, wie Dinge – alte Möbel etwa oder eben heruntergekommene Wohnhäuser – sein werden, wenn sie „fertig“ sind. Sie hat ein Gespür für Farben, Stoffe, Möbel, Kunst, einfach für Details, die harmonieren. „Ich sehe einen alten Stuhl und weiß sofort, wie er aussehen könnte.“ Deshalb hat Bianka gleich nach dem Schulabschluss an der JWR in Landsberg eine Ausbildung zur Raumausstatterin bei Welzmüller in Inning begonnen.

Böden verlegen, Wände gestalten, tapezieren, polstern, Vorhänge entwerfen, Sonnenschutz installieren, all das umfasst dieser vielfältige Beruf. „Man ist kreativ und arbeitet mit den Händen“, sagt Bianka Pröll, „aber es ist auch ein körperlich ganz schön anstrengender Beruf.“ Nach ihrer Ausbildung arbeitete sie freiberuflich einige Jahre mit Architekt:innen, Natur-Bodenleger:innen und Möbeldesigner:innen zusammen und merkte schnell, dass ihr die Arbeit mit Stoffen und die Polsterei am meisten liegt.

Im Jahr 2005 wagte sie den Schritt in die Selbstständigkeit und eröffnete zunächst ihre eigene Werkstatt in Eresing. Vor vier Jahren baute sie dann den verwahrlosten Bauernhof in Schöffelding zu einer stilvollen, hellen Atelierwerkstatt mit Showroom um.

„Ich liebe es, guten Dingen einen neuen Charakter zu geben. Klassisch, grafisch-abstrakt oder verspielt, oft reicht schon ein neuer Stoff, eine neue Polsterfarbe, um einem Raum neues Leben einzuhauchen.“ Ob es um das Aufpolstern alter Lieblingsstücke geht oder um die Maßanfertigung komplett neuer Polsterlandschaften (wie beispielsweise in den neuen Räumen von Optikuss in Landsberg): Die Polsterei ist ein Handwerk, das nie ausstirbt und deshalb als Ausbildungsberuf auch für junge Leute interessant ist, sagt Bianka Pröll. Leider stirbt das traditionelle Handwerk in den Dörfern nach und nach aus, da die Handwerker:innen in die Industriegebiete abwandern. Nun, in Schöffelding zumindest, ist das anders.

 Text: Bertl-Magazin | Foto: Privat
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Was macht eigentlich eine Polsterin?

Handwerk hat Zukunft. Doch immer weniger Jugendliche wollen eine Ausbildung machen. Zu traditionell und veraltet die Arbeitsstrukturen, zu mickrig das Gehalt. Wir stellen erfolgreiche Handwerker:innen vor, die ihren Beruf lieben und die Lust auf Handwerk machen.

Mitten in Schöffelding steht ein bezauberndes Haus. Ein ehemaliger Kuhstall, der vorbildlich saniert und zu einem Atelier mit Bullerbü-Garten und einem angrenzendem Wohnhäuschen umgebaut wurde. Die meisten Menschen hätten den heruntergekommenen Bauernhof wohl aus reinem Profitstreben abgerissen und stattdessen vier gesichtslose Wohnblöcke errichtet. Nicht so Bianka Pröll.

Die gebürtige Windacherin hat eine besondere Gabe: Sie kann vor ihrem inneren Auge sehen, wie Dinge – alte Möbel etwa oder eben heruntergekommene Wohnhäuser – sein werden, wenn sie „fertig“ sind. Sie hat ein Gespür für Farben, Stoffe, Möbel, Kunst, einfach für Details, die harmonieren. „Ich sehe einen alten Stuhl und weiß sofort, wie er aussehen könnte.“ Deshalb hat Bianka gleich nach dem Schulabschluss an der JWR in Landsberg eine Ausbildung zur Raumausstatterin bei Welzmüller in Inning begonnen.

Böden verlegen, Wände gestalten, tapezieren, polstern, Vorhänge entwerfen, Sonnenschutz installieren, all das umfasst dieser vielfältige Beruf. „Man ist kreativ und arbeitet mit den Händen“, sagt Bianka Pröll, „aber es ist auch ein körperlich ganz schön anstrengender Beruf.“ Nach ihrer Ausbildung arbeitete sie freiberuflich einige Jahre mit Architekt:innen, Natur-Bodenleger:innen und Möbeldesigner:innen zusammen und merkte schnell, dass ihr die Arbeit mit Stoffen und die Polsterei am meisten liegt.

Im Jahr 2005 wagte sie den Schritt in die Selbstständigkeit und eröffnete zunächst ihre eigene Werkstatt in Eresing. Vor vier Jahren baute sie dann den verwahrlosten Bauernhof in Schöffelding zu einer stilvollen, hellen Atelierwerkstatt mit Showroom um.

„Ich liebe es, guten Dingen einen neuen Charakter zu geben. Klassisch, grafisch-abstrakt oder verspielt, oft reicht schon ein neuer Stoff, eine neue Polsterfarbe, um einem Raum neues Leben einzuhauchen.“ Ob es um das Aufpolstern alter Lieblingsstücke geht oder um die Maßanfertigung komplett neuer Polsterlandschaften (wie beispielsweise in den neuen Räumen von Optikuss in Landsberg): Die Polsterei ist ein Handwerk, das nie ausstirbt und deshalb als Ausbildungsberuf auch für junge Leute interessant ist, sagt Bianka Pröll. Leider stirbt das traditionelle Handwerk in den Dörfern nach und nach aus, da die Handwerker:innen in die Industriegebiete abwandern. Nun, in Schöffelding zumindest, ist das anders.

 Text: Bertl-Magazin | Foto: Privat

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