
Die Energiewende ist mehr als ein Schlagwort – sie ist eine Notwendigkeit.
Und mittendrin: Klemens Waterkotte, Leiter (COO) von WamsleR Bioenergy,
der wie kein Zweiter die Technik der Wärmepumpe kennt.
Ein Gespräch darüber, wie Wärmepumpen das Heizen neu definieren.
Herr Waterkotte, Wärmepumpen gelten als Zukunfts-
technologie. Was macht sie so besonders?
Klemens Waterkotte: Eine Wärmepumpe ist im Grunde nichts anderes als ein extrem cleveres Energieumwandlungssystem. Sie nutzt Energie, die bereits in unserer Umgebung vorhanden ist – in der Luft, im Boden oder im Grundwasser.
Wie funktioniert das genau?
Das Prinzip einer Wärmepumpe basiert auf einem einfachen, aber genialen physikalischen Prozess: dem Carnot-Prozess. Ein anschauliches und vereinfachtes Beispiel bietet eine Luftpumpe. Wenn Sie einen Finger auf die Ventilöffnung legen – sodass nur wenig Luft entweichen kann – und die Pumpe betätigen, erwärmt sich die Luft durch die mechanische Arbeit. Dabei spielt es keine Rolle, wie kalt die Umgebungstemperatur ist.
Die Wärmeaufnahme aus der Außenluft oder anderen Quellen erfolgt durch das Verdampfen eines Kältemittels in der Wärmepumpe. Dieser Vorgang lässt sich mit dem Effekt vergleichen, wenn man Alkohol auf die Haut träufelt: Beim Verdunsten des Alkohols wird der Haut Wärme entzogen, wodurch ein Kühleffekt entsteht. Der gasförmig gewordene Alkohol (Kältemittel) wird anschließend in einer „Luftpumpe“ (Verdichter) komprimiert und dadurch auf ein höheres Temperaturniveau gebracht.
Ist das nicht eine sehr aufwändige Technologie?
Im Gegenteil! Vergleichen Sie die Wärmepumpe mit einem Kühlschrank: Beides sind hermetisch geschlossene Systeme, die kaum Wartung erfordern. Der einzige Unterschied zum Kühlschank besteht darin, dass wir bei der Wärmepumpe die Außenluft kühlen und die entzogene Wärme ins Gebäude leiten. Es ist also dasselbe Prinzip, nur mit umgekehrtem Nutzen – und mit dem entscheidenden Vorteil, dass wir aus einer Kilowattstunde elektrischer Energie rund vier Kilowattstunden Wärme erzeugen können.
Und wenn es draußen sehr kalt ist?
Selbst bei extremen Minusgraden von bis zu -25 °C gewinnen wir mithilfe des natürlichen Kältemittels R290 noch Wärmeenergie. Denn bis zum absoluten Nullpunkt bei 0 Kelvin (-273 °C) befindet sich in jeder Materie nutzbare Wärme. Diese lässt sich mit der Wärmepumpe und entsprechendem Kältemittel auf ein behagliches Niveau für Raumheizung und Warmwasserbereitung bringen.
Wie steht es um die Umweltbilanz einer Wärmepumpe?
Die Umweltbilanz ist hervorragend! Wir nutzen Energie aus der Umgebung und verbrauchen nur minimal Strom für den Betrieb. Je nach Stromquelle – etwa bei Nutzung von Ökostrom oder von PV-Anlagen – können wir nahezu CO2-neutral heizen. Eine Wärmepumpe reduziert den CO2-Ausstoß im Vergleich zu herkömmlichen Heizungen um bis zu 70 Prozent.
Welche Rolle spielt die Digitalisierung bei Ihren Wärmepumpen?
Wir leben im Zeitalter der vernetzten Systeme. Unsere Wärmepumpen lassen sich komplett per WLAN steuern – standortunabhängig. Der integrierte Controller managed nicht nur Heizung und Warmwasser, sondern kann auch verschiedene Energiequellen intelligent kombinieren. Sie sehen in Echtzeit, wie effizient Ihr System arbeitet.
Was unterscheidet Wärmepumpen von anderen Heizungssystemen?
Das Alleinstellungsmerkmal einer Wärmepumpe gegenüber anderen Wärmeerzeugern ist ihre Fähigkeit zu kühlen. Im Hochsommer bedeutet das, dass Sie nicht zwangsläufig Rollläden schließen müssen, um Wärmeeintrag durch Sonneneinstrahlung zu reduzieren. Zugleich steht in dieser Zeit besonders viel Photovoltaik-Strom zur Verfügung, sei es der eigene oder zugekaufter grüner Strom. Heiße Sommer und kalte Winter – die Wärmepumpe eignet sich für beides gleichermaßen. Zusätzlich lässt sich die WAMSLER Wärmepumpe über unseren „Controller Hybrid“ mit weiteren Wärmeerzeugern wie Solarthermie oder wasserführenden Holzöfen kombinieren.
Herr Waterkotte, was kostet so eine Anlage?
Die Anschaffungskosten relativieren sich, wenn man alle Faktoren berücksichtigt – etwa den Raumbedarf einer Ölheizung, den Gasanschluss und die Abgasanlage. Oft ist die Wärmepumpe sogar ohne Fördermittel kostengünstiger. Hinzu kommt, dass nur die Wärmepumpe die Option bietet, im Sommer zu kühlen. Auch die Verbrauchskosten liegen in der Regel unter denen einer Brennstoffheizung, und der CO₂-Fußabdruck fällt deutlich besser aus. Wer Wert auf moderne, nachhaltige und vor allem zukunftssichere Technologie legt, profitiert bei der Wärmepumpe somit auf ganzer Linie.
Das Unternehmen WAMSLER
Tradition trifft Innovation Seit 1875 steht der Name WAMSLER für technologische Spitzenleistungen. Gegründet in München, entwickelte sich das Unternehmen vom Königlich Bayerischen Hoflieferanten zu einem internationalen Technologieunternehmen. Heute ist WAMSLER in über 23 Ländern aktiv und setzt weltweit Maßstäbe im Bereich Energietechnologie.
Der Experte
Der Name Waterkotte ist untrennbar mit der Geschichte und der Entwicklung der Wärmepumpentechnologie in Deutschland verbunden. Bereits in den 1970er-Jahren machte sich Klemens Waterkotte Senior als Pionier der Gebäudeheizung mittels Wärmepumpe einen Namen und wird in Fachkreisen liebevoll als „Vater der Wärmepumpe“ bezeichnet.
Sein Sohn Klemens Waterkotte Junior führt diese Tradition der technischen Innovation mit großer Leidenschaft und Expertise fort. Dank seiner langjährigen Mitarbeit im Familienbetrieb sowie seiner internationalen Erfahrung in führenden Technologieunternehmen übernahm er die Leitung der Wärmepumpensparte bei WAMSLER Bioenergy.
Sein Spezialgebiet sind integrierte Energiesysteme, die regenerative Wärmequellen intelligent miteinander vernetzen. Waterkotte gilt als einer der führenden Experten für nachhaltige Wärmekonzepte. Zahlreiche Projekte und Vorträge auf internationalen Veranstaltungen unterstreichen seinen Ruf als Vordenker für regenerative Lösungen.

Text: Bertl-Magazin | Fotos: WAMSLER Bioenergy

WAMSLER Bioenergy GmbH
Adresse | Adalperostraße 86
85737 Ismaning
Ansprechpartner | Klemens Waterkotte
k.waterkotte@wamsler.eu
ww.wamsler-bioenergy.de