Der Kleine Bertl

An die Arbeit, Ameisen!

Aufgeklärt hat uns Christian Keller. Er ist ehrenamtlicher Ameisen-
berater der Unteren Naturschutzbehörde Landsberg und führt als Ameisenheger Umsiedlungen durch. Als selbstständiger Berufsfotograf wird er ebenfalls nicht müde, seine Lieblingstiere ins rechte Licht zu rücken. Beheimatet in Untermeitingen lebt er nur ein paar Ameisenstraßen weiter vom Landkreis Landsberg.

Ameisen sind kaum größer als ein Reiskorn. So klein, dass man sie oft übersieht. Dabei gibt es etwa 20 Billiarden von ihnen – das ist eine 20 mit fünfzehn Nullen dran. Sie leben fast überall auf der Welt: im Hochgebirge, im kalten Norden, in den Tropen, in der Wüste oder auch bei uns im Garten. Sie sind unterschiedlich groß, haben unterschiedliche Farben und manchmal Flügel. Sechs Beine, zwei Fühler und zangenförmige Mundwerkzeuge.

Sie leben nie alleine, sondern immer in einem Ameisenstaat. Und dieser scheint perfekt organisiert zu sein. Hier hat jede Ameise eine Aufgabe: Arbeiterinnen verteidigen und bauen das Nest, Ammen-Ameisen kümmern sich um den Nachwuchs, und dann gibt es da noch die Königin, die Eier legt – keine Befehle gibt.

Klingt nach einer netten Damen-WG. Ist es auch. Natürlich gibt es auch Männchen. Sie sind aber nur für den sogenannten „Hochzeitsflug“ da. Um sich fortzupflanzen. Danach sterben sie.

Im Winter herrscht bei den Ameisen Ruhe. Deshalb spricht man von einer Winterruhe und keinem Winterschlaf. Vorab fressen sie sich noch ein Fettpolster an. Unmittelbar bevor es so richtig kalt wird, meist ab Oktober, ziehen sich die Tiere in ihre Nester zurück. Dann legen sie ihre sechs Füße hoch und bewegen sich kaum in dieser Zeit. So sparen sie Energie.

Etwa im März, wenn die Sonne wieder kräftiger scheint und der frostige Boden wieder auftaut, werden die ersten Arbeiterinnen, die sich ganz oben im Nest befinden, aktiv. Die Wärme von draußen nehmen ihre Körper mit ins Nest. So werden die restlichen Ameisen „geweckt“. Dann geht das Ameisenjahr richtig los. Doch in den letzten Jahren ist die Insektenmasse weltweit um 75 Prozent zurückgegangen. Das macht sich auch bei den Ameisen bemerkbar. Nicht nur, weil es die Ameisen selbst betrifft, sondern auch ihre Beute. Sie haben Schwierigkeiten, genügend Nahrungsreserven für ihre Winterruhe aufzubauen. Das ist einer der Gründe, warum viele Kolonien geschwächt aus der Winterruhe kommen oder vielleicht gar nicht.

Doch das Gute ist: wir können den Ameisen helfen! Dafür braucht es nicht viel: Zucker und etwas Wasser. Beides vermischt ihr zu einem süßen Brei, den ihr dann in die Nähe eines Nests stellt. Ameisen liiiiieben Zucker. Das gibt ihnen Energie.

 Text: Sandy Kesner | Foto: Christian Keller
Der Kleine Bertl

An die Arbeit, Ameisen!

Aufgeklärt hat uns Christian Keller. Er ist ehrenamtlicher Ameisen-
berater der Unteren Naturschutzbehörde Landsberg und führt als Ameisenheger Umsiedlungen durch. Als selbstständiger Berufsfotograf wird er ebenfalls nicht müde, seine Lieblingstiere ins rechte Licht zu rücken. Beheimatet in Untermeitingen lebt er nur ein paar Ameisenstraßen weiter vom Landkreis Landsberg.

Ameisen sind kaum größer als ein Reiskorn. So klein, dass man sie oft übersieht. Dabei gibt es etwa 20 Billiarden von ihnen – das ist eine 20 mit fünfzehn Nullen dran. Sie leben fast überall auf der Welt: im Hochgebirge, im kalten Norden, in den Tropen, in der Wüste oder auch bei uns im Garten. Sie sind unterschiedlich groß, haben unterschiedliche Farben und manchmal Flügel. Sechs Beine, zwei Fühler und zangenförmige Mundwerkzeuge.

Sie leben nie alleine, sondern immer in einem Ameisenstaat. Und dieser scheint perfekt organisiert zu sein. Hier hat jede Ameise eine Aufgabe: Arbeiterinnen verteidigen und bauen das Nest, Ammen-Ameisen kümmern sich um den Nachwuchs, und dann gibt es da noch die Königin, die Eier legt – keine Befehle gibt.

Klingt nach einer netten Damen-WG. Ist es auch. Natürlich gibt es auch Männchen. Sie sind aber nur für den sogenannten „Hochzeitsflug“ da. Um sich fortzupflanzen. Danach sterben sie.

Im Winter herrscht bei den Ameisen Ruhe. Deshalb spricht man von einer Winterruhe und keinem Winterschlaf. Vorab fressen sie sich noch ein Fettpolster an. Unmittelbar bevor es so richtig kalt wird, meist ab Oktober, ziehen sich die Tiere in ihre Nester zurück. Dann legen sie ihre sechs Füße hoch und bewegen sich kaum in dieser Zeit. So sparen sie Energie.

Etwa im März, wenn die Sonne wieder kräftiger scheint und der frostige Boden wieder auftaut, werden die ersten Arbeiterinnen, die sich ganz oben im Nest befinden, aktiv. Die Wärme von draußen nehmen ihre Körper mit ins Nest. So werden die restlichen Ameisen „geweckt“. Dann geht das Ameisenjahr richtig los. Doch in den letzten Jahren ist die Insektenmasse weltweit um 75 Prozent zurückgegangen. Das macht sich auch bei den Ameisen bemerkbar. Nicht nur, weil es die Ameisen selbst betrifft, sondern auch ihre Beute. Sie haben Schwierigkeiten, genügend Nahrungsreserven für ihre Winterruhe aufzubauen. Das ist einer der Gründe, warum viele Kolonien geschwächt aus der Winterruhe kommen oder vielleicht gar nicht.

Doch das Gute ist: wir können den Ameisen helfen! Dafür braucht es nicht viel: Zucker und etwas Wasser. Beides vermischt ihr zu einem süßen Brei, den ihr dann in die Nähe eines Nests stellt. Ameisen liiiiieben Zucker. Das gibt ihnen Energie.

 Text: Sandy Kesner | Foto: Christian Keller

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