Umwelt | Natur | Verkehr

Quo Vadis Wärmepumpe?

Wärmepumpen ersetzen immer häufiger Heizsysteme mit fossilen Brennstoffen. Einer ihrer vielen Vorteile:
Die Unabhängigkeit von Öl und Gas. Teil 1 unserer neuen BERTL-Serie zum Thema Energieeffizienz. Von Ludger Egen-Gödde (Fachjournalist, Kaufering) 

In den meisten Häusern im Landkreis sorgen immer noch Öl- oder Gasheizungen für gemütliche Wärme in den Wohnungen und für heißes Wasser in der Dusche. Solche mit fossiler Energie betriebenen Systeme sind nach dem Willen des Gesetzgebers allerdings Auslaufmodelle und sollen schrittweise durch Geräte, die mit erneuerbarer Energie arbeiten, ersetzt werden. Als eine der wichtigsten Alternativen gelten Wärmepumpen.

Die Bundesregierung hat bereits das Ende von Öl-Brennwertheizungen eingeläutet. Laut Gebäudeenergiegesetz (GEG) dürfen sie nur noch bis Ende 2025 neu installiert werden. Eine ähnliche Regelung ist nach Meinung von Fachleuten in absehbarer Zeit auch für Gas-Brennwertsysteme zu erwarten. Bestehende Heizungen dieser Bauart, die älter als 30 Jahre sind, müssen ausgetauscht werden. Warum diese Entwicklung weg von einer über Jahrzehnte bewährten Technik? Es gibt wichtige Gründe:

• Fossile Brennstoffe sind endlich.
• Öl und Gasheizungen verursachen hohe CO2-Emissionen und forcieren den Klimawandel.
• Die begrenzte Verfügbarkeit hält die Preise generell hoch.
• Lieferungen nach Deutschland sind abhängig von Importen aus Förderländern.
• Die CO2-Abgabe auf Öl und Gas steigt kontinuierlich weiter in den nächsten Jahren.
• Für neue Heizungen mit Öl- oder Gasbetrieb gibt es keinen Cent Förderung.

Unabhängig von Öl und Gas

Politik und Branchenexpert:innen favorisieren als bestmögliche Ersatzlösung für Öl- und Gassysteme aktuell die Wärmepumpe. Sie arbeitet unabhängig von fossilen Brennstoffen, liefert eine positive Ökobilanz und verursacht relativ niedrige Betriebskosten. Das technische Prinzip: Wärmepumpen entziehen je nach Bauart der Umgebungsluft, dem Erdreich oder dem Grundwasser die dort vorhandene Wärme und machen diese für unsere Häuser nutzbar. Welche Variante am besten geeignet ist, hängt von den örtlichen Gegebenheiten, dem Energiebedarf und dem zur Verfügung stehenden Budget ab.

Zukunftsinvestition Wärmepumpe

Entscheidender Vorteil der Wärmepumpe ist, dass die der Umgebung entzogene Wärme sozusagen gratis bereitsteht. Neben der Investition für die Anschaffung der Anlage werden sonst nur noch Kosten für den Betriebsstrom fällig. Dazu kommen die ökologischen Vorteile: Immer mehr Strom wird mit regenerativen Energien erzeugt, somit wird auch der Strom für Wärmepumpen immer „grüner“. Die Geräte arbeiten vollkommen emissionsfrei. Weitere Pluspunkte liegen in der Zukunftsfähigkeit: Gebäude mit Wärmepumpe erfüllen auch künftige energetische Standards ohne weitere Maßnahmen. So ausgestattet steigt auch der Wert der Immobilie. Im Keller oder Wirtschaftsraum wird Platz frei, weil Öltanks, Brenner etc. wegfallen.

Präzise Abstimmung auf das Gebäude

In Neubauten liegt der Anteil von Wärmepumpen bereits bei mehr als der Hälfte. Hier können von vorneherein alle baulichen Details auf das moderne Heizsystem abgestimmt werden. Das ist bei Bestandsbauten nicht ganz so einfach. Typ und Dimension der Wärmepumpe müssen präzise zum Haus und der vorhandenen Bausubstanz passen. Entscheidender Gradmesser für den sinnvollen Einsatz einer Wärmepumpe im Altbau ist die Vorlauftemperatur der Heizung. Je niedriger sie ist, desto effizienter arbeitet die Wärmepumpe und umso geringer ist der Stromverbrauch. Studien haben ergeben, dass hierfür eine maximale Vorlauftemperatur von 55°C am kältesten Tag des Jahres ausreicht. An allen anderen Tagen sollte sie deutlich darunter liegen, idealerweise bei 35°C bis 40°C. Dauerhaft über 55°C liegende Vorlauftemperaturen würden die Stromkosten der Wärmepumpe in die Höhe treiben. Niedrige Werte lassen sich in Bestandsbauten vor allem dann erreichen, wenn die Gebäudehülle gedämmt ist und auch über die Fenster möglichst keine Wärmeverluste entstehen. In weniger gut gedämmten Häusern müssen die Heizkörper entsprechend dimensioniert sein, damit es auch wirklich warm wird in den Räumen.

Tipp

Ziehen Sie so früh wie möglich einen qualifizierten Fachbetrieb oder einen unabhängigen Energieberater oder eine Energieberaterin hinzu (www.energieeffizienz-experten.de). Diese Person analysiert den Zustand des Gebäudes, errechnet den Bedarf und empfiehlt das am besten geeignete und wirtschaftlichste System. Die Expertise und Unterstützung von Fachpersonal brauchen Sie auch für den Antrag von Förderleistungen. Wärmepumpen nutzen in hohem Maße regenerative Energien, deshalb wird ihr Einsatz in Neu-und Bestandsbauten umfassend gefördert. Die genauen Bedingungen und Details ändern sich häufig, einen aktuellen Überblick (Stand Januar 2023) gibt der Förderratgeber des Bundesverbandes Wärmepumpen im Internet: 

www.waermepumpe.de/verband/publikationen/verbraucherinformationen 

Umwelt | Natur | Verkehr

Quo Vadis Wärmepumpe?

Wärmepumpen ersetzen immer häufiger Heizsysteme mit fossilen Brennstoffen. Einer ihrer vielen Vorteile:
Die Unabhängigkeit von Öl und Gas. Teil 1 unserer neuen BERTL-Serie zum Thema Energieeffizienz. Von Ludger Egen-Gödde (Fachjournalist, Kaufering) 

In den meisten Häusern im Landkreis sorgen immer noch Öl- oder Gasheizungen für gemütliche Wärme in den Wohnungen und für heißes Wasser in der Dusche. Solche mit fossiler Energie betriebenen Systeme sind nach dem Willen des Gesetzgebers allerdings Auslaufmodelle und sollen schrittweise durch Geräte, die mit erneuerbarer Energie arbeiten, ersetzt werden. Als eine der wichtigsten Alternativen gelten Wärmepumpen.

Die Bundesregierung hat bereits das Ende von Öl-Brennwertheizungen eingeläutet. Laut Gebäudeenergiegesetz (GEG) dürfen sie nur noch bis Ende 2025 neu installiert werden. Eine ähnliche Regelung ist nach Meinung von Fachleuten in absehbarer Zeit auch für Gas-Brennwertsysteme zu erwarten. Bestehende Heizungen dieser Bauart, die älter als 30 Jahre sind, müssen ausgetauscht werden. Warum diese Entwicklung weg von einer über Jahrzehnte bewährten Technik? Es gibt wichtige Gründe:

• Fossile Brennstoffe sind endlich.
• Öl und Gasheizungen verursachen hohe CO2-Emissionen und forcieren den Klimawandel.
• Die begrenzte Verfügbarkeit hält die Preise generell hoch.
• Lieferungen nach Deutschland sind abhängig von Importen aus Förderländern.
• Die CO2-Abgabe auf Öl und Gas steigt kontinuierlich weiter in den nächsten Jahren.
• Für neue Heizungen mit Öl- oder Gasbetrieb gibt es keinen Cent Förderung.

Unabhängig von Öl und Gas

Politik und Branchenexpert:innen favorisieren als bestmögliche Ersatzlösung für Öl- und Gassysteme aktuell die Wärmepumpe. Sie arbeitet unabhängig von fossilen Brennstoffen, liefert eine positive Ökobilanz und verursacht relativ niedrige Betriebskosten. Das technische Prinzip: Wärmepumpen entziehen je nach Bauart der Umgebungsluft, dem Erdreich oder dem Grundwasser die dort vorhandene Wärme und machen diese für unsere Häuser nutzbar. Welche Variante am besten geeignet ist, hängt von den örtlichen Gegebenheiten, dem Energiebedarf und dem zur Verfügung stehenden Budget ab.

Zukunftsinvestition Wärmepumpe

Entscheidender Vorteil der Wärmepumpe ist, dass die der Umgebung entzogene Wärme sozusagen gratis bereitsteht. Neben der Investition für die Anschaffung der Anlage werden sonst nur noch Kosten für den Betriebsstrom fällig. Dazu kommen die ökologischen Vorteile: Immer mehr Strom wird mit regenerativen Energien erzeugt, somit wird auch der Strom für Wärmepumpen immer „grüner“. Die Geräte arbeiten vollkommen emissionsfrei. Weitere Pluspunkte liegen in der Zukunftsfähigkeit: Gebäude mit Wärmepumpe erfüllen auch künftige energetische Standards ohne weitere Maßnahmen. So ausgestattet steigt auch der Wert der Immobilie. Im Keller oder Wirtschaftsraum wird Platz frei, weil Öltanks, Brenner etc. wegfallen.

Präzise Abstimmung auf das Gebäude

In Neubauten liegt der Anteil von Wärmepumpen bereits bei mehr als der Hälfte. Hier können von vorneherein alle baulichen Details auf das moderne Heizsystem abgestimmt werden. Das ist bei Bestandsbauten nicht ganz so einfach. Typ und Dimension der Wärmepumpe müssen präzise zum Haus und der vorhandenen Bausubstanz passen. Entscheidender Gradmesser für den sinnvollen Einsatz einer Wärmepumpe im Altbau ist die Vorlauftemperatur der Heizung. Je niedriger sie ist, desto effizienter arbeitet die Wärmepumpe und umso geringer ist der Stromverbrauch. Studien haben ergeben, dass hierfür eine maximale Vorlauftemperatur von 55°C am kältesten Tag des Jahres ausreicht. An allen anderen Tagen sollte sie deutlich darunter liegen, idealerweise bei 35°C bis 40°C. Dauerhaft über 55°C liegende Vorlauftemperaturen würden die Stromkosten der Wärmepumpe in die Höhe treiben. Niedrige Werte lassen sich in Bestandsbauten vor allem dann erreichen, wenn die Gebäudehülle gedämmt ist und auch über die Fenster möglichst keine Wärmeverluste entstehen. In weniger gut gedämmten Häusern müssen die Heizkörper entsprechend dimensioniert sein, damit es auch wirklich warm wird in den Räumen.

Tipp

Ziehen Sie so früh wie möglich einen qualifizierten Fachbetrieb oder einen unabhängigen Energieberater oder eine Energieberaterin hinzu (www.energieeffizienz-experten.de). Diese Person analysiert den Zustand des Gebäudes, errechnet den Bedarf und empfiehlt das am besten geeignete und wirtschaftlichste System. Die Expertise und Unterstützung von Fachpersonal brauchen Sie auch für den Antrag von Förderleistungen. Wärmepumpen nutzen in hohem Maße regenerative Energien, deshalb wird ihr Einsatz in Neu-und Bestandsbauten umfassend gefördert. Die genauen Bedingungen und Details ändern sich häufig, einen aktuellen Überblick (Stand Januar 2023) gibt der Förderratgeber des Bundesverbandes Wärmepumpen im Internet: 

www.waermepumpe.de/verband/publikationen/verbraucherinformationen 

Weitere Beiträge

Brust raus
Zukunftsleitung Lechrain – Ökostrom für die Region