Garten | Blumen | Wiese

Paradiesgarten

 Wer das Glück hat, einen Garten zu besitzen, für den beginnt jetzt die arbeitsreiche Gemüsehauptsaison. Wer keinen Garten hat, freut sich, einmal die Woche durch den Klostergarten zu schlendern und frisch geerntetes Obst und Gemüse zu kaufen.

 Seit nunmehr 54 Jahren hegt und pflegt Schwester Michaela den Garten des Klosters der Dominikanerinnen im Osten von Landsberg. Es gab genau zwei Jahre, in denen sie nicht bei Wind und Wetter den Garten bewirtschaftete: Während ihres einjährigen Noviziats sowie während ihrer Fachausbildung zur Gärtnermeisterin. Seit 1970 kümmert sich die 72-jährige Ordensfrau um die Klosterschülerinnen (als es noch welche gab), die Klostergäste und einmal bis zweimal wöchentlich um die Kund:innen mit Obst, Gemüse und gelegentlich auch mit dem ein oder anderen schönen Blumenstrauß aus dem Staudengarten.

1963 besuchte die aus Veitshöchheim im Landkreis Würzburg stammende junge Frau die Haushaltsschule im Kloster Landsberg und absolvierte anschließend die Gärtnerlehre in der landwirtschaftlichen Lehranstalt. 1970 kam sie als Gärtnerin, um zwei Jahre später dem Orden der Dominikanerinnen beizutreten. Bis heute liebt sie ihre Arbeit. „Es ist immer wieder aufs Neue spannend. Allein die Witterung macht das Gärtnern so abwechslungsreich.“

Umgraben, wenig gießen und bestes Saatgut, das sind die Geheimtipps von Schwester Michaela

Das Gartenjahr beginnt, so sagt Schwester Michaela, im Herbst mit dem Umgraben und dem Vorbereiten der Beete für das Frühjahr. „Ich grabe gerne um, weil es den Boden unkrautfrei hält.“ Ein lockerer Boden trockne schneller ab und kann leichter mit Mist, Kompost und neuem Humus angereichert werden.

Der erste Salat wird dann „um Sebastian rum“, also um den 20.  Januar, in Saatkisten angesät. Pikiert werden die jungen Pflänzchen später ins kalte Gewächshaus. Überhaupt zieht Schwester Michaela alle Gemüsepflanzen selbst aus Samen. „Ich lege größten Wert auf Qualitätssaatgut.“ Experimentiert wird nicht, sie schätzt die klassischen Sorten, „von denen ich weiß, dass sie zu 100 % Ertrag bringen.“

Anfang bis Ende März wird zum Beispiel die Tomatensorte Pannovy ins Gewächshaus ausgesät. „Frühreifend und sehr schmackhaft.“ Im Gewächshaus kommt Oscorna Animalin als Düngung zum Einsatz, draußen wird einmal im Jahr vor der Pflanzung Recyclingkompost und ein wenig Mineraldünger verteilt. Das muss reichen. Bei den Pflanztagen orientiert sich Schwester Michaela übrigens am klassischen Mondphasen-Aussaatkalender.

Auch im Sommer bei größter Hitze wird nicht gegossen. „Ich kenne unsere Gartenerde jetzt seit über 50 Jahren. Sie ist ausgezeichnet, ein tiefgründiger Humus, einfach gute Gartenerde. Da brauchen wir nicht zu gießen, das wäre viel zu viel Arbeit.“

Ein letzter Tipp zu den unvermeidlichen Schnecken, Schwester Michaela? Anfang Februar schon mit dem Absammeln beginnen, ansonsten die Rasenfläche um die Gemüsebeete immer kurzhalten, um den Schnecken so wenig wie möglich Unterschlupf zu bieten. Wenn es trocken und heiß ist, ein wenig Schneckenkorn und ansonsten für einen möglichst lockeren, offenen, nicht verdichteten Boden sorgen.

Text und Foto: Bertl-Magazin
Garten | Blumen | Wiese

Paradiesgarten

 Wer das Glück hat, einen Garten zu besitzen, für den beginnt jetzt die arbeitsreiche Gemüsehauptsaison. Wer keinen Garten hat, freut sich, einmal die Woche durch den Klostergarten zu schlendern und frisch geerntetes Obst und Gemüse zu kaufen.

 Seit nunmehr 54 Jahren hegt und pflegt Schwester Michaela den Garten des Klosters der Dominikanerinnen im Osten von Landsberg. Es gab genau zwei Jahre, in denen sie nicht bei Wind und Wetter den Garten bewirtschaftete: Während ihres einjährigen Noviziats sowie während ihrer Fachausbildung zur Gärtnermeisterin. Seit 1970 kümmert sich die 72-jährige Ordensfrau um die Klosterschülerinnen (als es noch welche gab), die Klostergäste und einmal bis zweimal wöchentlich um die Kund:innen mit Obst, Gemüse und gelegentlich auch mit dem ein oder anderen schönen Blumenstrauß aus dem Staudengarten.

1963 besuchte die aus Veitshöchheim im Landkreis Würzburg stammende junge Frau die Haushaltsschule im Kloster Landsberg und absolvierte anschließend die Gärtnerlehre in der landwirtschaftlichen Lehranstalt. 1970 kam sie als Gärtnerin, um zwei Jahre später dem Orden der Dominikanerinnen beizutreten. Bis heute liebt sie ihre Arbeit. „Es ist immer wieder aufs Neue spannend. Allein die Witterung macht das Gärtnern so abwechslungsreich.“

Umgraben, wenig gießen und bestes Saatgut, das sind die Geheimtipps von Schwester Michaela

Das Gartenjahr beginnt, so sagt Schwester Michaela, im Herbst mit dem Umgraben und dem Vorbereiten der Beete für das Frühjahr. „Ich grabe gerne um, weil es den Boden unkrautfrei hält.“ Ein lockerer Boden trockne schneller ab und kann leichter mit Mist, Kompost und neuem Humus angereichert werden.

Der erste Salat wird dann „um Sebastian rum“, also um den 20.  Januar, in Saatkisten angesät. Pikiert werden die jungen Pflänzchen später ins kalte Gewächshaus. Überhaupt zieht Schwester Michaela alle Gemüsepflanzen selbst aus Samen. „Ich lege größten Wert auf Qualitätssaatgut.“ Experimentiert wird nicht, sie schätzt die klassischen Sorten, „von denen ich weiß, dass sie zu 100 % Ertrag bringen.“

Anfang bis Ende März wird zum Beispiel die Tomatensorte Pannovy ins Gewächshaus ausgesät. „Frühreifend und sehr schmackhaft.“ Im Gewächshaus kommt Oscorna Animalin als Düngung zum Einsatz, draußen wird einmal im Jahr vor der Pflanzung Recyclingkompost und ein wenig Mineraldünger verteilt. Das muss reichen. Bei den Pflanztagen orientiert sich Schwester Michaela übrigens am klassischen Mondphasen-Aussaatkalender.

Auch im Sommer bei größter Hitze wird nicht gegossen. „Ich kenne unsere Gartenerde jetzt seit über 50 Jahren. Sie ist ausgezeichnet, ein tiefgründiger Humus, einfach gute Gartenerde. Da brauchen wir nicht zu gießen, das wäre viel zu viel Arbeit.“

Ein letzter Tipp zu den unvermeidlichen Schnecken, Schwester Michaela? Anfang Februar schon mit dem Absammeln beginnen, ansonsten die Rasenfläche um die Gemüsebeete immer kurzhalten, um den Schnecken so wenig wie möglich Unterschlupf zu bieten. Wenn es trocken und heiß ist, ein wenig Schneckenkorn und ansonsten für einen möglichst lockeren, offenen, nicht verdichteten Boden sorgen.

Text und Foto: Bertl-Magazin

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