Local Heroes

Umwelt-Held Hannes Jaenicke

Hannes Jaenicke ist Schauspieler, Grimme-Preisträger und vielfach ausgezeichneter  Umweltaktivist. Er ist Ko-Produzent von Artenschutz-Dokumentationen  (z. B. der ZDF-Doku „Im Einsatz für …“), Autor so vielsagender Bücher wie „Wer der Herde folgt, sieht nur Ärsche“, Mitglied der Grünen sowie Gründer der Umweltstiftung  „Pelorus Jack Foundation“. Seit 40 Jahren lebt er vegetarisch mit gelegentlichen Ausflügen ins Vegane. Heute ist er im Gespräch mit BERTL-Herausgeber Jürgen Farenholtz. Die beiden Herren im besten Alter (61 und 58) kennen sich aus Snowdance-Zeiten, als Jaenicke 2016 in der Jury gesessen hat.
Foto: Marco Justus Schöler

Jürgen Farenholtz Lieber Hannes, du engagierst dich seit vielen Jahren aktiv im Bereich Umweltschutz. Erzähl mal, wie es dazu gekommen ist?

Hannes Jaenicke Ich war schon als Teenager Mitglied bei Greenpeace und finde es bis heute erschreckend, dass man bereits in den 70er-Jahren wusste, was zu tun ist, und doch das Gegenteil getan hat. Nach dem schweren Chemieunfall 1986 bei Sandoz in der Schweiz habe ich dann realisiert, dass es nicht mehr reicht, jeden Monat 50 DM Mitgliedsbeitrag zu überweisen, für mich damals übrigens ein Vermögen.
Ich war damals in Köln – übrigens zusammen mit Herbert Grönemeyer – im Ruderclub und wegen der Sandoz-Katastrophe fiel nicht nur das Rudern aus, das ganze Rheinufer war übersät mit toten Tieren. Das war ein Schlüsselerlebnis, und so fing mein aktives Engagement an, das bis heute den größten Teil meiner Freizeit ausfüllt.

JF Glaubst du, wir schaffen es, den Klimawandel in den Griff zu bekommen?

HJ Die Zahlen sprechen leider dagegen. Da muss der Leidensdruck wahrscheinlich noch radikal steigen, damit irgendwann auch noch der letzte konservative Politiker, ein Trump oder Bolsonaro und gewisse Lobbyisten verstehen, dass wir endlich handeln müssen.

JF Du kennst ja unseren Landkreis gut, wohnst selbst in Utting. Was können wir hier vor Ort konkret tun? Was empfiehlst du den Menschen, mal abgesehen vom weniger Autofahren und weniger Fleisch essen?

HJ Ich muss erst mal zugeben, dass ich damals notgedrungen an den Ammersee gezogen bin. Nach sieben Monaten Wohnungssuche und drei Maklern in München habe ich aufgegeben. Aus heutiger Sicht war es das Klügste, was ich je gemacht habe. Ich könnte mir keinen schöneren Ort zum Leben vorstellen.
Was sich verändern muss? Definitiv der Ausbau des öffentlichen Nahverkehrs. Auf dem Land geht ohne Auto so gut wie nichts. Wäre doch super, wenn wir die Blechlawinen reduzieren könnten. Außerdem müssten wir den Flächenfraß radikal einschränken. Das krasse Zubetonieren von Grünflächen ist das Gegenteil von Umweltschutz. Das kann so nicht weitergehen.

JF Wenn Du einen Wunsch frei hättest, welcher wäre das?

HJ Also, hättest du mich vor ein paar Monaten gefragt, hätte ich gesagt, dass die FDP nicht in der neuen Regierung ist. Wenn die das Verkehrsministerium bekommen, dann kann das mit dem Umweltschutz nichts werden. Aber ich bin jetzt mal vorsichtig optimistisch und denke, es kann nach 16 Jahren Stillstand nur besser werden. Ich würde mir auf jeden Fall wünschen, dass wir beim Natur-, Tier- und Klimaschutz deutlich ambitionierter werden.

JF Auf einer Skala von 1 bis 10: Wie verrückt ist die Welt gerade?

HJ Neun, eindeutig.

JF Und wie verrückt bist du?

HJ Ich muss auch bei neun liegen, sonst würde ich wohl nicht meine ganze Freizeit dem Umweltschutz widmen.

JF Zum Schluss noch eine persönliche Frage: Kannst du eigentlich etwas, auf das kein Mensch kommen würde?

HJ Also was nicht viele wissen, ich konnte mal sehr gut Geige spielen. Wenn ich üben würde, ginge das auch wieder. Meine Mutter war klassische Musikerin und wir Kinder mussten neben Klavier ein zweites Instrument lernen. Ich wollte eigentlich Jazztrompete lernen, aber das wurde mir untersagt. Geige hat mir dann aber auch großen Spaß gemacht.

„Nachhaltigkeit muss sexy werden …“

Parallel zu unserem kurzen, persönlichen Gespräch gab Hannes Jaenicke dem Bayerischen Rundfunk ein ausführliches Interview. Im Nachhaltigkeist-Podcast von Bayern1 „Besser leben“ spricht er über Fleischkonsum, seine Umweltschutz-Promotion-Segeltour in der Ägäis und warum ihn der Titel „Affenversteher“ überhaupt nicht wurmt.
Warum Flugreisen ein Event sein müssen, Nachhaltigkeit als Schulfach ab der ersten Klasse eingeführt werden sollte und dass man trotz allem nicht den Humor verlieren darf. Wir haben uns einige Zitate und Aussagen herausgepickt, weil Jaenicke sehr deutliche und bildhafte Worte findet für die Dinge, die uns alle angehen und bei denen wir aus Bequemlichkeit nur zu oft und gerne die Augen verschließen. Dabei liegt die (Um-)Welt in unseren Händen.
Klima

Klimaforscher, Wirtschaftswissenschaftler und Rückversicherer können ziemlich präzise berechnen, was passiert, wenn wir jetzt nichts tun. Es ist doch viel klüger, jetzt vorzubauen und die Klimakatastrophe zu verhindern, als hintenrum die hundertfach höhere Rechnung zu bezahlen.

Wachstum

Es gibt einen großartigen Satz eines amerikanischen Wirtschaftswissenschaftlers, der hat mal gesagt: Nur zwei Sorten Menschen glauben an ewiges Wachstum, Wirtschaftler und Geistesgestörte. Und das ist leider sehr wahr. Wir brauchen Wachstum in der Bildung, wir brauchen Wachstum in der Pflege, in der Energieeffizienz, aber wir wachsen momentan nur im Konsum. Das kann nicht gut gehen.

Qualität

Dem Amerikaner seine Waffe und dem Inder seine Kuh, ist dem Deutschen sein Auto. Meine Lieblingsstatistik sagt: Die Italiener geben für Essen 23 Prozent ihres Einkommens aus, die Franzosen 24 Prozent und die Deutschen 11 Prozent. Kurz gesagt: der Italiener hat ein verbeultes Auto, aber isst richtig gut, dafür haben wir Deutsche unfassbar teure Autos und Küchen und kochen nur Schrott aus dem Discounter.

Plastikmüll

Meine Lieblingsgeschichte geht so. Tübingen, Boris Palmer will zum 1.1.22 eine Steuer auf Einwegmüll und Wegwerfplastik einführen. Wer klagt dagegen?
McDonald’s! Das ist ein Skandal. Wir ersticken in Plastikmüll. Ich finde das schlimm und zynisch, mit welchen Tricks Procter & Gamble, Nestle, Henkel, McDonald’s die Politik beeinflussen, damit sie nicht recyceln müssen.

Tempolimit

Der Mensch braucht Verbote oder nennt es meinetwegen Gebote. Eine Fluppe im Sand kostet in Kalifornien 500 Dollar, Hundekacke liegen lassen 1.000 Dollar. Über die ganzen „Betreten verboten“ und „Eltern haften für ihre
Kinder“-Schilder beschwert sich hier niemand, aber beim Tempolimit rasten gleich alle aus.

Weltrettung

Wenn wir alle unsere Heizungen im Winter um ein Grad runter- drehen, geht ein ganzes Atomkraftwerk vom Netz, wenn wir alle Stand-by-Geräte ausschalten würden, geht ein zweites vom Netz. Wir Verbraucher sind auch dumm und bequem. Die Industrie muss in die Puschen kommen und die Politik und wir müssen ein bisschen das Hirn einschalten. Das sind drei wesentliche Säulen der Weltrettung.

Dieselskandal

Dann der Dieselskandal, der hat mich noch mal richtig befeuert. Während die Amerikaner Tesla auf den Markt bringen, haben VW, Audi und Porsche nichts Besseres zu tun, als Millionen von Kunden zu bescheißen, und zwar auf Kosten von Stadtbewohnern. Das ist wissentliche, absichtliche Vergiftung von Stadtbewohnern und bis heute sitzt keiner von den Jungs im Knast, das hat mich noch mal so richtig getrieben, es muss einfach viel mehr passieren.

Fleisch

Fleisch ist ein CO2-intensives Produkt, das muss viel teurer
werden. Dann sind wir ganz schnell wieder beim Sonntagsbraten.
Das ist ja völlig okay.
Es will ja keiner, dass die ganze Welt vegan wird. Nur diese Masse an schädlichen Produkten, die wir produzieren, dass muss massiv reduziert werden.

Geldbeutel

Was kann jeder Einzelne tun? Es fängt ganz klein ein. Habe einfach immer deinen eigenen Becher, deine eigene Trinkflasche dabei und das PET-Problem wäre gelöst. Schalt im Supermarkt dein Hirn kurz ein. Wenn du vorm Kaffeeregal stehst, gib die 20 Cent mehr aus und hol den fair gehandelten Biokaffee. Kauf Sachen mit möglichst wenig Verpackung. Meide gewisse Konzerne. Unser Geldbeutel ist ’ne echt mächtige Waffe.

Fleischesser

Jeder weiß, wie Tiertransporte aussehen, aber wollen gerne den Schweinebraten essen. Es gibt eine Studie: ein Veganer kann viermal im Jahr um den Globus fliegen und hat immer noch eine bessere CO2-Bilanz als ein Fleischesser. Leute, die so leidenschaftlich gerne Fleisch verdrücken, die sehen am Schluss auch aus wie ’ne Fleischwurst.

Politik

Was richtig gut ist an der Ampel-Koalition? Das Andreas Scheuer nicht mehr Verkehrsminister ist! Und Julia Klöcker nicht mehr im Umweltministerium. Dass all diese Bremsen weg sind.

Stadt

Sind Städte eigentlich für Autos gebaut worden oder für Menschen? Ich versteh nicht, warum München nicht innerhalb des Altstadtrings komplett autofrei ist.

Local Heroes

Umwelt-Held Hannes Jaenicke

Hannes Jaenicke ist Schauspieler, Grimme-Preisträger und vielfach ausgezeichneter  Umweltaktivist. Er ist Ko-Produzent von Artenschutz-Dokumentationen  (z. B. der ZDF-Doku „Im Einsatz für …“), Autor so vielsagender Bücher wie „Wer der Herde folgt, sieht nur Ärsche“, Mitglied der Grünen sowie Gründer der Umweltstiftung  „Pelorus Jack Foundation“. Seit 40 Jahren lebt er vegetarisch mit gelegentlichen Ausflügen ins Vegane. Heute ist er im Gespräch mit BERTL-Herausgeber Jürgen Farenholtz. Die beiden Herren im besten Alter (61 und 58) kennen sich aus Snowdance-Zeiten, als Jaenicke 2016 in der Jury gesessen hat.
Foto: Marco Justus Schöler

Jürgen Farenholtz Lieber Hannes, du engagierst dich seit vielen Jahren aktiv im Bereich Umweltschutz. Erzähl mal, wie es dazu gekommen ist?

Hannes Jaenicke Ich war schon als Teenager Mitglied bei Greenpeace und finde es bis heute erschreckend, dass man bereits in den 70er-Jahren wusste, was zu tun ist, und doch das Gegenteil getan hat. Nach dem schweren Chemieunfall 1986 bei Sandoz in der Schweiz habe ich dann realisiert, dass es nicht mehr reicht, jeden Monat 50 DM Mitgliedsbeitrag zu überweisen, für mich damals übrigens ein Vermögen.
Ich war damals in Köln – übrigens zusammen mit Herbert Grönemeyer – im Ruderclub und wegen der Sandoz-Katastrophe fiel nicht nur das Rudern aus, das ganze Rheinufer war übersät mit toten Tieren. Das war ein Schlüsselerlebnis, und so fing mein aktives Engagement an, das bis heute den größten Teil meiner Freizeit ausfüllt.

JF Glaubst du, wir schaffen es, den Klimawandel in den Griff zu bekommen?

HJ Die Zahlen sprechen leider dagegen. Da muss der Leidensdruck wahrscheinlich noch radikal steigen, damit irgendwann auch noch der letzte konservative Politiker, ein Trump oder Bolsonaro und gewisse Lobbyisten verstehen, dass wir endlich handeln müssen.

JF Du kennst ja unseren Landkreis gut, wohnst selbst in Utting. Was können wir hier vor Ort konkret tun? Was empfiehlst du den Menschen, mal abgesehen vom weniger Autofahren und weniger Fleisch essen?

HJ Ich muss erst mal zugeben, dass ich damals notgedrungen an den Ammersee gezogen bin. Nach sieben Monaten Wohnungssuche und drei Maklern in München habe ich aufgegeben. Aus heutiger Sicht war es das Klügste, was ich je gemacht habe. Ich könnte mir keinen schöneren Ort zum Leben vorstellen.
Was sich verändern muss? Definitiv der Ausbau des öffentlichen Nahverkehrs. Auf dem Land geht ohne Auto so gut wie nichts. Wäre doch super, wenn wir die Blechlawinen reduzieren könnten. Außerdem müssten wir den Flächenfraß radikal einschränken. Das krasse Zubetonieren von Grünflächen ist das Gegenteil von Umweltschutz. Das kann so nicht weitergehen.

JF Wenn Du einen Wunsch frei hättest, welcher wäre das?

HJ Also, hättest du mich vor ein paar Monaten gefragt, hätte ich gesagt, dass die FDP nicht in der neuen Regierung ist. Wenn die das Verkehrsministerium bekommen, dann kann das mit dem Umweltschutz nichts werden. Aber ich bin jetzt mal vorsichtig optimistisch und denke, es kann nach 16 Jahren Stillstand nur besser werden. Ich würde mir auf jeden Fall wünschen, dass wir beim Natur-, Tier- und Klimaschutz deutlich ambitionierter werden.

JF Auf einer Skala von 1 bis 10: Wie verrückt ist die Welt gerade?

HJ Neun, eindeutig.

JF Und wie verrückt bist du?

HJ Ich muss auch bei neun liegen, sonst würde ich wohl nicht meine ganze Freizeit dem Umweltschutz widmen.

JF Zum Schluss noch eine persönliche Frage: Kannst du eigentlich etwas, auf das kein Mensch kommen würde?

HJ Also was nicht viele wissen, ich konnte mal sehr gut Geige spielen. Wenn ich üben würde, ginge das auch wieder. Meine Mutter war klassische Musikerin und wir Kinder mussten neben Klavier ein zweites Instrument lernen. Ich wollte eigentlich Jazztrompete lernen, aber das wurde mir untersagt. Geige hat mir dann aber auch großen Spaß gemacht.

„Nachhaltigkeit muss sexy werden …“

Parallel zu unserem kurzen, persönlichen Gespräch gab Hannes Jaenicke dem Bayerischen Rundfunk ein ausführliches Interview. Im Nachhaltigkeist-Podcast von Bayern1 „Besser leben“ spricht er über Fleischkonsum, seine Umweltschutz-Promotion-Segeltour in der Ägäis und warum ihn der Titel „Affenversteher“ überhaupt nicht wurmt.
Warum Flugreisen ein Event sein müssen, Nachhaltigkeit als Schulfach ab der ersten Klasse eingeführt werden sollte und dass man trotz allem nicht den Humor verlieren darf. Wir haben uns einige Zitate und Aussagen herausgepickt, weil Jaenicke sehr deutliche und bildhafte Worte findet für die Dinge, die uns alle angehen und bei denen wir aus Bequemlichkeit nur zu oft und gerne die Augen verschließen. Dabei liegt die (Um-)Welt in unseren Händen.
Klima

Klimaforscher, Wirtschaftswissenschaftler und Rückversicherer können ziemlich präzise berechnen, was passiert, wenn wir jetzt nichts tun. Es ist doch viel klüger, jetzt vorzubauen und die Klimakatastrophe zu verhindern, als hintenrum die hundertfach höhere Rechnung zu bezahlen.

Wachstum

Es gibt einen großartigen Satz eines amerikanischen Wirtschaftswissenschaftlers, der hat mal gesagt: Nur zwei Sorten Menschen glauben an ewiges Wachstum, Wirtschaftler und Geistesgestörte. Und das ist leider sehr wahr. Wir brauchen Wachstum in der Bildung, wir brauchen Wachstum in der Pflege, in der Energieeffizienz, aber wir wachsen momentan nur im Konsum. Das kann nicht gut gehen.

Qualität

Dem Amerikaner seine Waffe und dem Inder seine Kuh, ist dem Deutschen sein Auto. Meine Lieblingsstatistik sagt: Die Italiener geben für Essen 23 Prozent ihres Einkommens aus, die Franzosen 24 Prozent und die Deutschen 11 Prozent. Kurz gesagt: der Italiener hat ein verbeultes Auto, aber isst richtig gut, dafür haben wir Deutsche unfassbar teure Autos und Küchen und kochen nur Schrott aus dem Discounter.

Plastikmüll

Meine Lieblingsgeschichte geht so. Tübingen, Boris Palmer will zum 1.1.22 eine Steuer auf Einwegmüll und Wegwerfplastik einführen. Wer klagt dagegen?
McDonald’s! Das ist ein Skandal. Wir ersticken in Plastikmüll. Ich finde das schlimm und zynisch, mit welchen Tricks Procter & Gamble, Nestle, Henkel, McDonald’s die Politik beeinflussen, damit sie nicht recyceln müssen.

Tempolimit

Der Mensch braucht Verbote oder nennt es meinetwegen Gebote. Eine Fluppe im Sand kostet in Kalifornien 500 Dollar, Hundekacke liegen lassen 1.000 Dollar. Über die ganzen „Betreten verboten“ und „Eltern haften für ihre
Kinder“-Schilder beschwert sich hier niemand, aber beim Tempolimit rasten gleich alle aus.

Weltrettung

Wenn wir alle unsere Heizungen im Winter um ein Grad runter- drehen, geht ein ganzes Atomkraftwerk vom Netz, wenn wir alle Stand-by-Geräte ausschalten würden, geht ein zweites vom Netz. Wir Verbraucher sind auch dumm und bequem. Die Industrie muss in die Puschen kommen und die Politik und wir müssen ein bisschen das Hirn einschalten. Das sind drei wesentliche Säulen der Weltrettung.

Dieselskandal

Dann der Dieselskandal, der hat mich noch mal richtig befeuert. Während die Amerikaner Tesla auf den Markt bringen, haben VW, Audi und Porsche nichts Besseres zu tun, als Millionen von Kunden zu bescheißen, und zwar auf Kosten von Stadtbewohnern. Das ist wissentliche, absichtliche Vergiftung von Stadtbewohnern und bis heute sitzt keiner von den Jungs im Knast, das hat mich noch mal so richtig getrieben, es muss einfach viel mehr passieren.

Fleisch

Fleisch ist ein CO2-intensives Produkt, das muss viel teurer
werden. Dann sind wir ganz schnell wieder beim Sonntagsbraten.
Das ist ja völlig okay.
Es will ja keiner, dass die ganze Welt vegan wird. Nur diese Masse an schädlichen Produkten, die wir produzieren, dass muss massiv reduziert werden.

Geldbeutel

Was kann jeder Einzelne tun? Es fängt ganz klein ein. Habe einfach immer deinen eigenen Becher, deine eigene Trinkflasche dabei und das PET-Problem wäre gelöst. Schalt im Supermarkt dein Hirn kurz ein. Wenn du vorm Kaffeeregal stehst, gib die 20 Cent mehr aus und hol den fair gehandelten Biokaffee. Kauf Sachen mit möglichst wenig Verpackung. Meide gewisse Konzerne. Unser Geldbeutel ist ’ne echt mächtige Waffe.

Fleischesser

Jeder weiß, wie Tiertransporte aussehen, aber wollen gerne den Schweinebraten essen. Es gibt eine Studie: ein Veganer kann viermal im Jahr um den Globus fliegen und hat immer noch eine bessere CO2-Bilanz als ein Fleischesser. Leute, die so leidenschaftlich gerne Fleisch verdrücken, die sehen am Schluss auch aus wie ’ne Fleischwurst.

Politik

Was richtig gut ist an der Ampel-Koalition? Das Andreas Scheuer nicht mehr Verkehrsminister ist! Und Julia Klöcker nicht mehr im Umweltministerium. Dass all diese Bremsen weg sind.

Stadt

Sind Städte eigentlich für Autos gebaut worden oder für Menschen? Ich versteh nicht, warum München nicht innerhalb des Altstadtrings komplett autofrei ist.

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