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Nonnen im Untergrund – Die Gruft der Ursulinen

Dunkel, feucht und ein bisschen gruselig:
Der Landsberger Untergrund ist für so einige Überraschungen gut.

Keine fünf Meter unterhalb des Hauptplatzes in Landsberg existiert eine Welt, die kaum jemand kennt: Eine Welt des Untergrundes mit uralten Kellern, einem ehemaligen Verlies und einer Gruft. Mit Hauskellern, die heute liebevoll restauriert und als Gold-Präsentationsraum einer Bank genutzt werden, genauso wie einer ehemaligen Arrestzelle aus dem 17. Jahrhundert, an deren Wänden man noch die Zeichen und Runen der Eingekerkerten entziffern kann. Oder mit unterirdischen Ställen unterhalb der VHS, in denen (vermutlich) die Dominikanerinnen Tiere hielten, die kaum jemals das Licht der Welt sahen.

Besonders eindrucksvoll ist die Gruft der Ursulinen: Im Jahr 1719 ließ sich in den Gebäuden am einstigen westlichen Stadteingang zwischen der Hubert-von-Herkomer-Straße und dem Peter-Dörfler-Weg am Lech die Ordensgemeinschaft der Ursulinen nieder.

In den Jahren 1756 bis 1800 war Maria Anna Nepomucena Aloysia a Puero Jesu de Courcelles von Wachsen-stein Priorin des Klosters. Die neue Priorin stammte aus München und war Tochter des kurfürstlichen Generalleutnants und Vizepräsidenten des Hofkriegsrates sowie Stadtkommandanten von München, Johann Egid des Courcelles von Wachsenstein. Dem Kloster brachte sie nicht nur eine ansehnliche Mitgift, sondern auch hauptstädtisches Kunst- und Kulturbewusstsein.

Seit 1726 wurden in zwei Gruft-Räumen unterhalb des heutigen Seniorenwohnheims insgesamt 33 Ursulinen bestattet. Die spätmittelalterlichen ehemaligen Hauskeller wurden zur letzten Ruhestätte der Ordensfrauen umfunktioniert. Es gibt Boden- und Kassettengräber. Die großzügige Auslegung der Räume deutet darauf hin, dass die Ursulinen gedachten, lange in ihrem 1764/65 neu errichteten Kloster zu bleiben. (Die alte Klosterkirche von Dominikus Zimmermann musste aufgrund des schlechten baulichen Zustands abgerissen werden).

Doch es kam anders: Die Ursulinen verschuldeten sich, verarmten und zogen schließlich 1809 wieder aus dem Kloster aus. Der damalige Hauptgläubiger, die „Königlich bairische Stiftungs- und Kirchenadministration“, übertrug die Gebäude der Stadt Landsberg, die 1845 die Dominikanerinnen aus St. Ursula in Augsburg wieder als selbstständiges Frauenkloster zuließen.

Die in die Wände eingelassenen Gräber sind rund
50 mal 50 Zentimeter breit und etwas mehr als zwei Meter lang. Sie sind mit Ziegelsteinen vermauert und mit einer Grabplatte aus Solnhofer Stein versehen, deren Inschrift meist mit „Hier ruhet die in Gott selig entschlafene …“ beginnt. Keines der Gräber ist bis heute jemals geöffnet worden. Leider sind durch die extrem hohe Luftfeuchtigkeit in der Gruft die Grabinschriften in einem miserablen Zustand.

Die Tourist-Information bietet eine zweistündige Führung durch den „Landsberger Untergrund“ an.
Buchung unter: www.landsberg.de/tourismus/stadtfuehrungen

Die in die Wände eingelassenen Gräber sind rund 50 mal 50 Zentimeter breit und etwas mehr als zwei Meter lang. Sie sind mit Ziegelsteinen vermauert und mit einer Grabinschrift aus Solnhofer Stein (meist beginnend mit „Hier ruhet die in Gott selig entschlafene …“) versehen. Keines der Gräber ist bis heute jemals geöffnet worden. Leider sind durch die extrem hohe Luftfeuchtigkeit in der Gruft die Grabinschriften in einem miserablen Zustand.
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Nonnen im Untergrund – Die Gruft der Ursulinen

Dunkel, feucht und ein bisschen gruselig:
Der Landsberger Untergrund ist für so einige Überraschungen gut.

Keine fünf Meter unterhalb des Hauptplatzes in Landsberg existiert eine Welt, die kaum jemand kennt: Eine Welt des Untergrundes mit uralten Kellern, einem ehemaligen Verlies und einer Gruft. Mit Hauskellern, die heute liebevoll restauriert und als Gold-Präsentationsraum einer Bank genutzt werden, genauso wie einer ehemaligen Arrestzelle aus dem 17. Jahrhundert, an deren Wänden man noch die Zeichen und Runen der Eingekerkerten entziffern kann. Oder mit unterirdischen Ställen unterhalb der VHS, in denen (vermutlich) die Dominikanerinnen Tiere hielten, die kaum jemals das Licht der Welt sahen.

Besonders eindrucksvoll ist die Gruft der Ursulinen: Im Jahr 1719 ließ sich in den Gebäuden am einstigen westlichen Stadteingang zwischen der Hubert-von-Herkomer-Straße und dem Peter-Dörfler-Weg am Lech die Ordensgemeinschaft der Ursulinen nieder.

In den Jahren 1756 bis 1800 war Maria Anna Nepomucena Aloysia a Puero Jesu de Courcelles von Wachsen-stein Priorin des Klosters. Die neue Priorin stammte aus München und war Tochter des kurfürstlichen Generalleutnants und Vizepräsidenten des Hofkriegsrates sowie Stadtkommandanten von München, Johann Egid des Courcelles von Wachsenstein. Dem Kloster brachte sie nicht nur eine ansehnliche Mitgift, sondern auch hauptstädtisches Kunst- und Kulturbewusstsein.

Seit 1726 wurden in zwei Gruft-Räumen unterhalb des heutigen Seniorenwohnheims insgesamt 33 Ursulinen bestattet. Die spätmittelalterlichen ehemaligen Hauskeller wurden zur letzten Ruhestätte der Ordensfrauen umfunktioniert. Es gibt Boden- und Kassettengräber. Die großzügige Auslegung der Räume deutet darauf hin, dass die Ursulinen gedachten, lange in ihrem 1764/65 neu errichteten Kloster zu bleiben. (Die alte Klosterkirche von Dominikus Zimmermann musste aufgrund des schlechten baulichen Zustands abgerissen werden).

Doch es kam anders: Die Ursulinen verschuldeten sich, verarmten und zogen schließlich 1809 wieder aus dem Kloster aus. Der damalige Hauptgläubiger, die „Königlich bairische Stiftungs- und Kirchenadministration“, übertrug die Gebäude der Stadt Landsberg, die 1845 die Dominikanerinnen aus St. Ursula in Augsburg wieder als selbstständiges Frauenkloster zuließen.

Die in die Wände eingelassenen Gräber sind rund
50 mal 50 Zentimeter breit und etwas mehr als zwei Meter lang. Sie sind mit Ziegelsteinen vermauert und mit einer Grabplatte aus Solnhofer Stein versehen, deren Inschrift meist mit „Hier ruhet die in Gott selig entschlafene …“ beginnt. Keines der Gräber ist bis heute jemals geöffnet worden. Leider sind durch die extrem hohe Luftfeuchtigkeit in der Gruft die Grabinschriften in einem miserablen Zustand.

Die Tourist-Information bietet eine zweistündige Führung durch den „Landsberger Untergrund“ an.
Buchung unter: www.landsberg.de/tourismus/stadtfuehrungen

Die in die Wände eingelassenen Gräber sind rund 50 mal 50 Zentimeter breit und etwas mehr als zwei Meter lang. Sie sind mit Ziegelsteinen vermauert und mit einer Grabinschrift aus Solnhofer Stein (meist beginnend mit „Hier ruhet die in Gott selig entschlafene …“) versehen. Keines der Gräber ist bis heute jemals geöffnet worden. Leider sind durch die extrem hohe Luftfeuchtigkeit in der Gruft die Grabinschriften in einem miserablen Zustand.

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