Hubert Herkomer, Rast in schwerer Zeit, Aquarell 1892, © Herkomer-Stiftung
„Meine wirkliche Hinwendung, wie dies meine gesamte Arbeit bestätigen kann, galt stets jenen, die auf der jämmerlichen Seite des Lebens waren, den Alten und den leidenden Menschen.“
Herkomers Karriere begann 1870 als Zeichner für Illustrationen im Wochenblatt „The Graphic“. William Luson Thomas, der Herausgeber, animierte seine Bildreporter soziale Brennpunkte der Großstadt London aufzusuchen – Armenhäuser, Blindenanstalten, Gefängnisse und Straßenszenen. Das kam Herkomer durchaus entgegen. Durch die eigene Herkunft bedingt, vermochte er das Leben der einfachen Leute einfühlsam zu schildern.
Seine Zeichnungen wurden äußerst beliebt, sogar Van Gogh wurde auf seine Illustrationen aufmerksam. Rund 55 Illustrationen lieferte Herkomer für den „Graphic“, die meisten in den 1870er Jahren. Auch in später entstandenen Aquarellen und Ölgemälden widmete sich Herkomer motivisch den sozial Schwachen und Benachteiligten in Stadt- und Landbevölkerung. Ihn interessierten vom Leben gezeichnete Menschen.