Herkomer als Kind mit der Geige © Herkomer-Stiftung
Partitur aus Herkomers Singspiel „An Idyl“ von 1889 © Herkomer-Stiftung
„Dass ich für nahezu dreißig Jahre meine musikalische Begabung unterdrückte, ist fast heroisch zu nennen. So ist es kaum verwunderlich, dass ich mir zum gegebenen Zeitpunkt als selbst versprochene Belohnung ein Abenteuer schenkte, dessen Verwirklichung ich alle meine Energie widmete: das eines Theaterstückes mit Musik.“
Schon früh lernte Hubert von Herkomer Geige, Zither und Klavier spielen. Seine Mutter Josephine war Musiklehrerin und unterrichtete auch ihren Sohn, um sein Talent zu fördern. Für seinen beruflichen Weg entschied sich Hubert für seine andere Leidenschaft, die Malerei.
Er suchte jedoch immer die große Bühne und hatte ein „Verlangen nach Applaus, ja sofortigem hörbaren Applaus“. Musik und Theater schienen ihm diesen Applaus zu versprechen. Und er sollte Recht behalten. Herkomer folgte seiner Vision und seinem musikalischen Gespür und schrieb ein Singspiel mit dem Namen „An Idyl“. Er sah die Bilder vor sich, die auf die Bühne gebracht werden sollten, entwickelte daraus in Eigenregie ein Stück und komponierte die Musik. Als Dirigenten für das Orchester gewann er keinen geringeren als Dr. Hans Richter, der später Dirigent des London Symphony Orchestra war.
Im Juni 1889 wurde „An Idyl“ im Herkomer Theater in Bushey aufgeführt und erntete großen Zuspruch. „Wie köstlich berauschend das damals war! Wie sonnten wir uns in der Atmosphäre uneingeschränkten Lobes!“