Ausgezeichnet und gleichzeitig entspannt speisen. Direkt am See in stylisher und gemütlicher Atmosphäre feiern. Oder doch nur einen perfekten Kaffee und ein hausgemachtes Eis am Kiosk genießen. Seeblick inklusive. Wir finden: Schöner und leckerer als bei Lenas am See geht es kaum.
Genau hier war es. Auf dieser Bank.
Der Ammersee wogt sanft zu ihren Füßen. Die Segelboote, die Berge in der Ferne, für all das hat Lena Mielke gerade keinen Blick übrig. Sie ist tief im Gespräch mit Lukas Vavrecka, einem Spitzenkoch aus der Region. Es ist das Jahr 2017. Vor einem Jahr hat sie schon einmal genau hier gesessen. Hat ihre Heimat betrachtet und eine Entscheidung gefällt. „Das kann ich auch“, sagte sie zu sich selbst. Und meinte das Restaurant, das seit 30 Jahren im Sommer verpachtet ist und das ihre Urgroßeltern 1950 aufgebaut haben.
Das kann ich auch. Ein bisschen naiv vielleicht für eine erst 26-jährige gelernte Hotelfachfrau und studierte Hotelmanagerin. Doch ihr Geschäftssinn, ihr starker Wille und ihre innere Klarheit haben ihr – jetzt, sechs Jahre später – Recht gegeben: „Lenas am See“ ist eine der Top-Locations der Region, was beste, authentische und ehrliche Küche angeht. Und natürlich einer der schönsten Spots am Ammersee.
Damals traf Lena die Entscheidung gemeinsam mit ihrer Familie, den Eltern Marlis und Martin Mielke, die eine Rechtsanwaltskanzlei in Landsberg führen, sowie den Großeltern Helga und Ludwig Schüßler, die direkt über dem Kiosk wohnen. Ja, mach das, wir unterstützen dich!
Das „The Ritz-Carlton, Berlin“, wo sie damals arbeitete, gab feste Strukturen vor. Das kannte Lena gut. Hier am Ammersee, war ihr klar: Das will ich. Aber nicht so. Also hieß es: den Umbau planen, alles neu entwerfen, Kredit aufnehmen, Architekt suchen, sich um jedes Detail selbst kümmern, ganz von vorne anfangen. Und auch: Beim Umbau dabei sein, auf der Baustelle mithelfen, Anweisungen geben. „Die Handwerker haben nicht schlecht geschaut, als so ein junges Blondchen aus Berlin in Gummistiefeln auf der Baustelle mithalf“, sagt Lena Mielke über diese Zeit, in der sie anfangs noch zwischen Berlin und Utting pendelte.
Okay, Job gekündigt, Umbau läuft. Im Haus am See blieb innen keine Mauer, so wie sie war, nur die Außenfassade erinnert heute noch an die alte Gastronomie. Jetzt galt es, Personal zu finden, allen voran einen guten, nein, eigentlich den besten Koch. So traf Lena auf Lukas. Auf der erwähnten Bank am Ufer des Sees entwickelten die beiden ihr gastronomisches Konzept.
Der Herd stand noch nicht, da wurde Lukas bereits ihr erster Mitarbeiter. „Mein erster Catch“ nennt es Lena. „Lukas ist – nicht nur was die Küche angeht – so authentisch und ästhetisch. Er besitzt so eine Liebe zu den Produkten und behandelt alles so wahnsinnig respektvoll.“ Dass Lukas ihr „Schicksalsmensch“ und über die Küche hinaus daraus eine Partnerschaft wurde, war ihr damals – auf der Bank am Ammersee – noch nicht klar. Heute tobt ihr gemeinsamer Sohn Lian (2) auf dem Rasen vor dem Kiosk.
So entwickelte sich aus der Entscheidung am Ammersee ein Top-Restaurant aufzubauen gleich noch eine Love-Story dazu. Und beides nahm seinen Lauf auf der Bank am See. Wenn das nicht Schicksal ist, was dann?!
Es folgten: Eine dramatische Eröffnung, an die sich heute noch alle erinnern: Stromausfall in ganz Utting. Dazu ein Sturm, der die viel zu zahlreichen Gäste ins Innere trieb. Ungewollte Kerzenromantik und am Ende ein erschöpftes, aber glückliches Team Lena.
Text: Bertl-Magazin | Fotos: Cordula de Bloeme, Lena Mielke, Birgit Hart, Marie Hornberg, Christian Rudnik
LENAS AM SEE
Adresse | Seestraße 10, 86919 Utting
Telefon | 08806/957 0 957
Öffnungszeiten: Donnerstag – Sonntag: 11:30 – 22:30 Uhr
Warme Küche: 12:00 – 15:00 Uhr & 17:30 – 21:00 Uhr
@lenasamsee
Kiosk: meist täglich geöffnet
www.lenasamsee.de