Umwelt | Natur | Verkehr

Aus Penzing für die ganze Welt

Advertorial
Das Auto hat zwei Lenkräder. Nicht neben-, sondern aufeinander (wie zwei Pfannkuchen). Und Aaron Englisch lenkt nicht – obwohl er auf ein Hindernis zufährt. Spooky? Nein, Alltag im ADAC Testzentrum Mobilität in Penzing, wo Notbrems-Assistenten mit Lenkrobotern getestet werden.
Aaron Englisch untersucht Notbrems-Assistenten mithilfe eines Lenkroboters. Foto: ADAC/Uwe Rattay

Es dauert allein schon einen Tag, bis Mess-Elektronik und Lenk-Roboter im Test-Auto verbaut sind“, erklärt der 30-jährige Englisch, der in Kempten studiert hat und seit 2018 beim ADAC ist. „Für die Tests heize ich nicht den ganzen Tag die Start- und Landebahn des ehemaligen Militärflugplatzes rauf und runter“, fügt er hinzu. Die eigentlichen Versuche liefen meist bei Stadtgeschwindigkeit, höchstens aber 80 km/h. „Wir achten besonders darauf, ob schwächere Verkehrsteilnehmer wie Fußgänger und Radfahrer von Autos erkannt werden“, so Englisch. Sogar ein Bobbycar mit Kleinkind drauf und ein zentimetergenau bewegbares Motorrad gehören zu den von ihm verwendeten „Hindernissen“.

Die Ergebnisse aus dem kleinen Ort Penzing gehen anschließend in die ganze Welt: „Sie sind Grundlage für Auto-Bewertungen bei EuroNCAP, dem europäischen Verbund für Verkehrssicherheit und Crashtests“, erläutert Andreas Rigling, Vorgänger von Aaron Englisch und heute Leiter des ADAC Testzentrums Mobilität. „Der ADAC war an der Gründung von EuroNCAP mit seiner Crashanlage maßgeblich beteiligt – und ist es bis heute“, ergänzt Englisch. Die Ergebnisse werden darüber hinaus auch bei NCAPs weltweit zur Verbesserung der Verkehrssicherheit verwendet.

Mit einem Bobbycar-Dummy werden Rückfahr-Assistenten getestet. Foto: ADAC/Andreas Rigling
Crashversuch mit Wildtierdummy im ADAC Testzentrum Mobilität in Penzing. Foto: ADAC/Uwe Rattay
Zu den sich selbst bewegenden Hindernissen im ADAC Testzentrum Mobilität gehören auch Radfahrer. Foto: ADAC/Ralph Wagner
Nachhaltigkeit bezieht die Erinnerung an das LTG 61 mit Flugzeug-Modellen und
Schriftstücken ein. Foto: ADAC/David Klein

Englisch ist mit seinem Kollegen Johannes Huber, einem ehemaligen Kfz-Mechatroniker, schon wieder auf dem Weg zum Testen. Denn das Wetter hat sich gebessert und es können wieder Versuche gefahren werden. „Dabei sind wir stark von den Umweltbedingungen abhängig“, so Englisch. Davor hat er Respekt: Vor dem „besonderen Wind“ auf der großflächigen ehemaligen Landebahn des Luft-Transport-Geschwaders 61 ebenso wie vor den Hasen, die ihm nachts manchmal bei Versuchen zuschauen. „Ein Reh hatten wir auch schon einmal auf dem Gelände. Es war gottlob scheu und ist gleich geflüchtet“, erinnert sich Englisch. Anschließend hat er gleich den Zaun um das Testgelände kontrolliert, damit möglichst keine größeren Tiere rein kommen – zu deren Schutz, aber auch zum Schutz der rund zehn ADAC-Mitarbeiter und weiterer Partner im Testzentrum Mobilität. Neben Tests von Assistenten für Notbremsen (auch bei Rückwärtsfahrt), Spurhalten, Geschwindigkeitsübernahme und Vorstufen für automatisiertes Fahren wird aktuell in Penzing der Schutz von Radfahrern und E-Scootern vor öffnenden Autotüren untersucht sowie die Erkennung von Wildtieren. Ferner gibt es weitere Untersuchungen von Hochschulen und Zulieferunternehmen, von Marktforschern und Start-Ups mit aus der Ferne operierenden Logistikfahrzeugen. Bis dato wurde hierfür die frühere Flugzeug-Halle 4 ertüchtigt – mit Veranstaltungsfläche, Büros, Konferenzräumen und vielen Dokumenten, Bildern, Schildern sowie Flugzeug- Modellen, die an das Luft-Transport-Geschwader 61 erinnern. So heißt ein Raum beispielsweise gemäß Fliegersprache „Hangar“.

Wenn die ADAC-Planungen für einen Innovationscampus in Penzing Wirklichkeit werden, sollen einige zig Mitarbeiter dort tätig werden – „auf einem modernen Testfeld für intelligente und nachhaltige Mobilität“, so Andreas Rigling. Künftig ist geplant, auch People- Moover, Micro-Mobilität, autonome LKW und Landmaschinen in Penzing zu testen sowie Schulung und Ausbildung (etwa für Feuerwehren und Rettungsdienste) zu veranstalten. Außerdem sollen sich rund um Landebahn, Hallen sowie in einem Teil des ehemaligen Kasernenbereichs Start-Ups, Hochschulen und Entwicklungsfirmen ansiedeln.

„Wir versuchen nicht die Folgen von Unfällen zu verhindern, sondern diese ganz zu vermeiden“, erläutert Andreas Rigling. Dass der ADAC dabei auf einem guten Weg ist, unterstreicht sein Kollege Englisch, der gerade zufrieden hereinkommt: „Gut gelaufen, sowohl Bobby- Car als auch Fußgänger als auch Radfahrer erkannt.“ Das gefällt dem Vater einer kleinen Tochter, die Unfälle möglichst nur noch vom Hörensagen kennen soll, wenn sie mal groß ist.

Text: Silke-Katinka Feltes | Foto: Bertl-Magazin

ADAC TESTZENTRUM MOBILITÄT
PENZING
www.adac.de/penzing
E-Mail: testing@adac.de

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Das Auto hat zwei Lenkräder. Nicht neben-, sondern aufeinander (wie zwei Pfannkuchen). Und Aaron Englisch lenkt nicht – obwohl er auf ein Hindernis zufährt. Spooky? Nein, Alltag im ADAC Testzentrum Mobilität in Penzing, wo Notbrems-Assistenten mit Lenkrobotern getestet werden.
Aaron Englisch untersucht Notbrems-Assistenten mithilfe eines Lenkroboters. Foto: ADAC/Uwe Rattay

Es dauert allein schon einen Tag, bis Mess-Elektronik und Lenk-Roboter im Test-Auto verbaut sind“, erklärt der 30-jährige Englisch, der in Kempten studiert hat und seit 2018 beim ADAC ist. „Für die Tests heize ich nicht den ganzen Tag die Start- und Landebahn des ehemaligen Militärflugplatzes rauf und runter“, fügt er hinzu. Die eigentlichen Versuche liefen meist bei Stadtgeschwindigkeit, höchstens aber 80 km/h. „Wir achten besonders darauf, ob schwächere Verkehrsteilnehmer wie Fußgänger und Radfahrer von Autos erkannt werden“, so Englisch. Sogar ein Bobbycar mit Kleinkind drauf und ein zentimetergenau bewegbares Motorrad gehören zu den von ihm verwendeten „Hindernissen“.

Die Ergebnisse aus dem kleinen Ort Penzing gehen anschließend in die ganze Welt: „Sie sind Grundlage für Auto-Bewertungen bei EuroNCAP, dem europäischen Verbund für Verkehrssicherheit und Crashtests“, erläutert Andreas Rigling, Vorgänger von Aaron Englisch und heute Leiter des ADAC Testzentrums Mobilität. „Der ADAC war an der Gründung von EuroNCAP mit seiner Crashanlage maßgeblich beteiligt – und ist es bis heute“, ergänzt Englisch. Die Ergebnisse werden darüber hinaus auch bei NCAPs weltweit zur Verbesserung der Verkehrssicherheit verwendet.

Mit einem Bobbycar-Dummy werden Rückfahr-Assistenten getestet. Foto: ADAC/Andreas Rigling
Crashversuch mit Wildtierdummy im ADAC Testzentrum Mobilität in Penzing. Foto: ADAC/Uwe Rattay
Zu den sich selbst bewegenden Hindernissen im ADAC Testzentrum Mobilität gehören auch Radfahrer. Foto: ADAC/Ralph Wagner
Nachhaltigkeit bezieht die Erinnerung an das LTG 61 mit Flugzeug-Modellen und
Schriftstücken ein. Foto: ADAC/David Klein

Englisch ist mit seinem Kollegen Johannes Huber, einem ehemaligen Kfz-Mechatroniker, schon wieder auf dem Weg zum Testen. Denn das Wetter hat sich gebessert und es können wieder Versuche gefahren werden. „Dabei sind wir stark von den Umweltbedingungen abhängig“, so Englisch. Davor hat er Respekt: Vor dem „besonderen Wind“ auf der großflächigen ehemaligen Landebahn des Luft-Transport-Geschwaders 61 ebenso wie vor den Hasen, die ihm nachts manchmal bei Versuchen zuschauen. „Ein Reh hatten wir auch schon einmal auf dem Gelände. Es war gottlob scheu und ist gleich geflüchtet“, erinnert sich Englisch. Anschließend hat er gleich den Zaun um das Testgelände kontrolliert, damit möglichst keine größeren Tiere rein kommen – zu deren Schutz, aber auch zum Schutz der rund zehn ADAC-Mitarbeiter und weiterer Partner im Testzentrum Mobilität. Neben Tests von Assistenten für Notbremsen (auch bei Rückwärtsfahrt), Spurhalten, Geschwindigkeitsübernahme und Vorstufen für automatisiertes Fahren wird aktuell in Penzing der Schutz von Radfahrern und E-Scootern vor öffnenden Autotüren untersucht sowie die Erkennung von Wildtieren. Ferner gibt es weitere Untersuchungen von Hochschulen und Zulieferunternehmen, von Marktforschern und Start-Ups mit aus der Ferne operierenden Logistikfahrzeugen. Bis dato wurde hierfür die frühere Flugzeug-Halle 4 ertüchtigt – mit Veranstaltungsfläche, Büros, Konferenzräumen und vielen Dokumenten, Bildern, Schildern sowie Flugzeug- Modellen, die an das Luft-Transport-Geschwader 61 erinnern. So heißt ein Raum beispielsweise gemäß Fliegersprache „Hangar“.

Wenn die ADAC-Planungen für einen Innovationscampus in Penzing Wirklichkeit werden, sollen einige zig Mitarbeiter dort tätig werden – „auf einem modernen Testfeld für intelligente und nachhaltige Mobilität“, so Andreas Rigling. Künftig ist geplant, auch People- Moover, Micro-Mobilität, autonome LKW und Landmaschinen in Penzing zu testen sowie Schulung und Ausbildung (etwa für Feuerwehren und Rettungsdienste) zu veranstalten. Außerdem sollen sich rund um Landebahn, Hallen sowie in einem Teil des ehemaligen Kasernenbereichs Start-Ups, Hochschulen und Entwicklungsfirmen ansiedeln.

„Wir versuchen nicht die Folgen von Unfällen zu verhindern, sondern diese ganz zu vermeiden“, erläutert Andreas Rigling. Dass der ADAC dabei auf einem guten Weg ist, unterstreicht sein Kollege Englisch, der gerade zufrieden hereinkommt: „Gut gelaufen, sowohl Bobby- Car als auch Fußgänger als auch Radfahrer erkannt.“ Das gefällt dem Vater einer kleinen Tochter, die Unfälle möglichst nur noch vom Hörensagen kennen soll, wenn sie mal groß ist.

Text: Silke-Katinka Feltes | Foto: Bertl-Magazin

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E-Mail: testing@adac.de

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