Stadt | Land | Fluss

Abodiacum* – als die Römer frech geworden

* Epfach

Der in Igling lebende Hobbyhistoriker Alfred Platschka hat ein Buch über einen
 berühmten römischen Offizier geschrieben, der in Epfach geboren, um die Welt gekommen und im Ruhestand in seinen Heimatort zurückgekehrt ist.

Wir befinden uns im Jahre 15 vor Christus. Die ersten Römer ziehen mit ihren Legionen über den Brenner- und den Reschenpass in das Gebiet nördlich der Alpen. Auf einer strategisch günstig gelegenen Anhöhe direkt an einem schönen Fluss namens Likios gründen sie eine Militärstation, genannt Abodiacum. 

Hier lässt sich ein wackerer Legionär nach seiner 25-jährigen Dienstzeit nieder, vermählt sich mit einer keltischen Einheimischen und zeugt einen Sohn, der im militärischen und politischen Auftrag des römischen Kaisers durch dessen Weltreich reist. Der Sohn, mit dem schönen Namen „Claudius Paternus Clementianus“, kehrte als Pensionist nach Abodiacum zurück und starb dort um das Jahr 130. 

Abodiacum heißt heute Epfach und liegt im südlichen Landkreis direkt am Lech. Das aufregende Leben des Claudius Paternus Clementianus, das ihn auf abenteuerliche Weise als Statthalter verschiedener römischer Provinzen in der Regierungszeit von Kaiser Trajan und Kaiser Hadrian durch beinahe das gesamte Imperium führt, beschreibt der Hobbyhistoriker Alfred Platschka aus Igling, mit viel schriftstellerischer Freiheit entlang der akribisch recherchierten historischen Fakten.

Große Teile des heutigen Bayern gehörten damals zum römischen Weltreich. Sie waren Teil der römischen Provinz Raetien mit der Hauptstadt Augusta Vindelicum, dem späteren Augsburg.

Epfach war in dieser Zeit eine bedeutende römische Niederlassung an der Kreuzung der großen Handelsstraßen Kempten – Salzburg (also der Ost-West-Verbindung) einerseits und der Via Claudia Augusta (Nord-Süd) andererseits. Die Römer begannen ihrerzeit den planmäßigen Ausbau des Landes. Sie legten Militärstützpunkte, größere Siedlungen und Städte an und schufen ein verzweigtes Straßennetz. Unter Kaiser Hadrian (117-138) erlebte die Provinz Raetien ihre größte Blüte. 

Zum Schutz der Provinz wurde der Grenzwall, der Limes Raeticus, errichtet. Um 500 endete dann die Macht Roms in Raetien und mit den aus Norden eindringenden Germanen bildete sich über Jahrhunderte hinweg der Stamm der Bajuwaren. Aber das ist eine andere Geschichte. An der Römerzeit Interessierten empfehlen wir den Besuch des kleinen Museums Abodiacum in Epfach. Der Eintritt ist frei. Informationen unter  www.denklingen.de/kultur-soziales/museum/.

Wer noch tiefer eindringen will, dem sei Alfred Platschkas Roman „Claudius Paternus Clementianus. Eine römische Karriere“ (erschienen im Europa Verlag) ans Herz gelegt.

Im kleinen Museum Abodiacum in Epfach kann man sich hervorragend über die römische Vergangenheit informieren.
Text: Bertl-Magazin |  Foto: Robert Klinger, Markus Martin
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Abodiacum* – als die Römer frech geworden

* Epfach

Der in Igling lebende Hobbyhistoriker Alfred Platschka hat ein Buch über einen
 berühmten römischen Offizier geschrieben, der in Epfach geboren, um die Welt gekommen und im Ruhestand in seinen Heimatort zurückgekehrt ist.

Wir befinden uns im Jahre 15 vor Christus. Die ersten Römer ziehen mit ihren Legionen über den Brenner- und den Reschenpass in das Gebiet nördlich der Alpen. Auf einer strategisch günstig gelegenen Anhöhe direkt an einem schönen Fluss namens Likios gründen sie eine Militärstation, genannt Abodiacum. 

Hier lässt sich ein wackerer Legionär nach seiner 25-jährigen Dienstzeit nieder, vermählt sich mit einer keltischen Einheimischen und zeugt einen Sohn, der im militärischen und politischen Auftrag des römischen Kaisers durch dessen Weltreich reist. Der Sohn, mit dem schönen Namen „Claudius Paternus Clementianus“, kehrte als Pensionist nach Abodiacum zurück und starb dort um das Jahr 130. 

Abodiacum heißt heute Epfach und liegt im südlichen Landkreis direkt am Lech. Das aufregende Leben des Claudius Paternus Clementianus, das ihn auf abenteuerliche Weise als Statthalter verschiedener römischer Provinzen in der Regierungszeit von Kaiser Trajan und Kaiser Hadrian durch beinahe das gesamte Imperium führt, beschreibt der Hobbyhistoriker Alfred Platschka aus Igling, mit viel schriftstellerischer Freiheit entlang der akribisch recherchierten historischen Fakten.

Große Teile des heutigen Bayern gehörten damals zum römischen Weltreich. Sie waren Teil der römischen Provinz Raetien mit der Hauptstadt Augusta Vindelicum, dem späteren Augsburg.

Epfach war in dieser Zeit eine bedeutende römische Niederlassung an der Kreuzung der großen Handelsstraßen Kempten – Salzburg (also der Ost-West-Verbindung) einerseits und der Via Claudia Augusta (Nord-Süd) andererseits. Die Römer begannen ihrerzeit den planmäßigen Ausbau des Landes. Sie legten Militärstützpunkte, größere Siedlungen und Städte an und schufen ein verzweigtes Straßennetz. Unter Kaiser Hadrian (117-138) erlebte die Provinz Raetien ihre größte Blüte. 

Zum Schutz der Provinz wurde der Grenzwall, der Limes Raeticus, errichtet. Um 500 endete dann die Macht Roms in Raetien und mit den aus Norden eindringenden Germanen bildete sich über Jahrhunderte hinweg der Stamm der Bajuwaren. Aber das ist eine andere Geschichte. An der Römerzeit Interessierten empfehlen wir den Besuch des kleinen Museums Abodiacum in Epfach. Der Eintritt ist frei. Informationen unter  www.denklingen.de/kultur-soziales/museum/.

Wer noch tiefer eindringen will, dem sei Alfred Platschkas Roman „Claudius Paternus Clementianus. Eine römische Karriere“ (erschienen im Europa Verlag) ans Herz gelegt.

Im kleinen Museum Abodiacum in Epfach kann man sich hervorragend über die römische Vergangenheit informieren.
Text: Bertl-Magazin |  Foto: Robert Klinger, Markus Martin

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