Feder | Pinsel | Geist

Wenn die Hausmusik spielt

Nicht wenige jammern: Es gibt keine Subkultur in Landsberg! Nichts, wo die Jugend sich ausprobieren kann. Alles viel zu arriviert und gesetzt hier. Tja. Und früher? War es da wirklich besser? Zumindest hat sich damals in Landsberg und Umgebung eine ziemlich kreative Truppe zusammengefunden, aus der ein stilgebendes Label sowie einige bekannte Bands hervorgegangen sind. Ein junger Fotograf hat sich aufgemacht, die Geschichte des Hausmusik-Labels zu verfilmen. Ein Stück bislang unbekannter Landsberger Subkultur.
Hausmusikplakat, Entwurf von Andreas Gerth & Marion Epp

Es war einmal eine Kneipe, mitten in dem kleinen, beschaulichen Ort Pürgen nahe Landsberg. In dieser Bierwirtschaft namens Post trafen sich in den 80er Jahren so einige musikbegeisterte junge Menschen. Man trank, man rauchte, aber vor allem sprach man über Musik. Man schob selbstaufgenommene Kassetten in den Kneipenrekorder, lauschte, analysierte und schwelgte in musikalischen Alternativwelten.

Später in der Nacht zog man weiter, meistens in die Landsberger Salzgasse zu Wolfgang Petters. Jetzt wurde selbst Musik gemacht, man „jammte“ bis die Nachbarn sich beschwerten. Mit dabei waren neben Wolfgang Petters unter anderem: Edmund Epple (heute Inhaber vom Discy und musikalischer Leiter des Stadttheaters), Marion Epp-Gerth, Thomas Ganshorn, Klaus Patzak und Achim Apitz. Die Acher-Brüder von The Notwist tauchten auch hier und da auf. Die Situation war – musikalisch, freundschaftlich – fluide.

Später traf man sich zwei Jahre lang „allsamstäglich im sagenumwobenen Wechslerhof bei Landsberg, um in wechselnder Besetzung mit mindestens vier Gitarren und ein oder zwei Schlagzeugen und Bass zu musizieren, zu singen und froh zu sein.“ So erinnert sich Wolfgang Petters.

Petters wollte irgendwann mehr als nur Musik spielen, er wollte veröffentlichen. Fortan teilte sich die Gruppe in diejenigen, die weiter „einfach so“ musizieren wollten und diejenigen, die musikalisch noch einiges vorhatten. Letztere nannten sich Fred-Stocker-Quartett. Namensgeber war ein rosa Samt-Wimpel vom Flohmarkt, der im Probenraum hing. Die ersten Aufnahmen entstanden im Wechslerhof und im Petterschen Wohn- und Schlafzimmer, die Veröffentlichung wurde vom BR-Zündfunk begleitet. 1991 gründete Petters das Label Hausmusik, das lange für einen ganz eigenen, sehr freien und experimentellen Musikstil innerhalb der Underground-Szene stand. In diesem Hausmusik-Kosmos bildeten sich ständig neue Bands und Projekte, manche existierten nur für die Plattenaufnahmen, andere waren auch darüber hinaus aktiv und erreichten sogar überregionalen Bekanntheitsgrad, beispielsweise Village of Savoonga oder Fred is Dead (hervorgegangen aus dem Fred-Stocker-Quartett). Calexico veröffentlichten seinerzeit ihre erste LP bei Hausmusik.

Ja, damals gab es noch Subkultur!

Mitte/Ende der 90er Jahre. Ricardo Molina, Schüler am Dominikus-Zimmermann-Gymnasium, erlebte sein erstes Konzert bei den damaligen Jugendkulturtagen.

Auftritt der Borrowed Tunes Ende 1995 in der Quere. Von links: Marion Epp, Klaus Patzak, Jürgen Paulus.
Der kreative Kopf, um den sich der Hausmusik-Kosmos damals und heute dreht: Wolfgang Petters.
Der Fotograf Ricardo Molina hatte die großartige Idee, die Geschichte der Hausmusiker zu dokumentieren und dank Crowdfunding auch zu verfilmen. Die früheren Festivals haben den damaligen DZG-Schüler musikalisch nachhaltig geprägt.
Musikerin, Grafikerin und Siebdruckerin Marion Epp prägte die stilgebenden Plattencover und ist neben Wolfgang Petters mit ihrem Kunst- und Ausstellungsprojekt JIMMY DRAHT eine treibende Kraft hinter den früheren und den heutigen Hausmusik-Festivals.

„Absolut bombastisch!“ Das erste Mal The Notwist live erlebt! Und lebenslang Fan geblieben. Molina ist bei der Schülerzeitung für die Bildbearbeitung zuständig und bewundert schon früh die Kunst der Plattencover aus dem Hausmusik-Label, für die Marion Epp mitverantwortlich war, („die haben so eine roughe Ästhetik, absolut cool.“). Darüber lernt er Wolfgang Petters kennen. „Das Gesamtwerk des Labels begeistert mich immer noch, maximaler Respekt vor diesem Mann!“

Er geht zu allen drei Hausmusik-Festivals in Landsberg: zweimal in der „Quere“ (damals die von Jugendlichen gegründete „Kulturversorgung Quere e.V.“ in der Saarburgkaserne) sowie in den oberen Räumen des Inselbads, inklusive Comic-Ausstellung.

Nach der Schule macht Ricardo Molina eine Ausbildung zum Fotografen. Er wird früh Vater und arbeitet als Werbefotograf in Augsburg. Nebenbei verfolgt er, was die Hausmusiker so machen. „Dann habe ich ewig nix gehört von denen.“ Kein Wunder, 2007 ist der Vertrieb des Labels zahlungsunfähig und macht erstmal dicht.
Aber Molina lässt nicht locker. „Die haben einen enormen Einfluss auf so viele Menschen gehabt. Die haben so viele Bands beeinflusst. Da müsste man doch eigentlich mal eine Geschichte drüber machen.“ Er findet kaum etwas im Internet, das Hausmusik-Label scheint nicht nur vergessen, es gibt auch keinerlei Dokumentation dieser spannenden Zeit. Also kontaktiert er Wolfgang Petters und legt los.
Konzept, Kamera, Ton, ein Ein-Mann-Projekt. Gleich zu Beginn, im November 2019 hatten Calexiko in München gespielt und Molina hatte „gleich das Schwierigste im Kasten“. Sobald Job und Familie Zeit lassen, arbeitet er drei Jahre lang „nebenbei“ an dem Liebhaber-Projekt. Zum Schluss hilft ihm die Crowdfunding-Finanzierung über Startnext, aus dem kleinen, zunächst angedachten Interviewformat einen richtigen Film zu machen. Ein Stück Landsberger Kulturgeschichte.

Hausmusik Zwei Punkt Null?

Am 25. November ist Premiere! Ricardo Molina stellt seinen Film erstmalig im Stadttheater vor. Davor spielt Matthias Götz` Band Le Millipede. Nach Jahren des Stillstands soll es endlich wieder genreübergreifende Hausmusik/JIMMY DRAHT-Festivals geben. Zweimal im Jahr wird unter dem Titel „:machen – Zurück an die Zukunft“ neben Musik auch unabhängige Literatur, Film, Comic und Kunst im Stadttheater geboten.

„Mit der neuen Festival-Reihe wollen wir den beiden damals maßgebenden Menschen von Hausmusik und JIMMY DRAHT, nämlich Wolfgang Petters für den musikalischen Part und Marion Epp für die künstlerische-grafische Seite ein Forum geben“, so Edmund Epple, „es soll ein kleines, feines Indie-Festival mit Raum für Experimente werden. ‚Mach dein Ding‘, das ist der alte Hausmusik-Geist. Mal um die Ecke blicken, neue Dinge entdecken. Das ist Postpunk.“ Die Rückkehr der Subkultur?

Die Hausmusiker nach dem erfolgreichen, allerersten öffentlichen Auftritt in der Augsburger Kresslesmühle 1992. Ganz hinten in der Mitte Marion Epp. Vorne rechts mit der Hand in der Tasche: Wolfgang Petters. Vorne in der Mitte: Autorin Katja Huber.
Der namensgebende Wimpel der ersten Hausmusik-Formation ist ein Flohmarkt-Fund. Wer dieses Quartett tatsächlich war, ist unbekannt.

Fast Weltruhm

Edmund („Ede“) Epple war von Anfang an mit dabei. Er wollte damals allerdings nur „ein bisschen Hausmusik machen“ und war als junger Plattenladenbesitzer („1985 während der Vorbereitung aufs Abitur habe ich den ersten Laden am Roßmarkt aufgemacht“) bei der Gruppe, die auftreten und produzieren wollte, nicht mehr dabei. Während einer gemeinsamen Urlaubssession in Kärnten nahm Wolfgang Petters allerdings ein Stück von ihm und Achim Apitz auf und brachte es auf einer Hausmusik-Compilation mit heraus.

Zehn Jahre später dann ein aufgeregter Anruf von Petters: „Ede, du wirst es nicht glauben, Saatchi und Saatchi aus London haben sich gemeldet, die wollen genau euren Track für ihren Kunden, die Royal Bank of Scotland, kaufen.“ Ein kurzer Traum von früher Rente folgte. Ein wenig Geld für die Vermarktung auf dem asiatischen Markt ebenso. Doch gerade als man in Verhandlung für die internationalen Rechte war, crashte mit Lehman Brothers der globale Bankensektor. Pech gehabt.

Dafür haben jetzt die Festival-Besucher:innen Glück: Denn Ede’s Fast-Weltruhm-Track wird zur Festival-Eröffnung von Wolfgang Petters als Single herausgebracht. Limitiert auf wenige hundert Stück und mit einer B-Seite, die ungewöhnlicherweise einen grafischen Siebdruck von Marion Epp enthält. Hausmusik lässt grüßen.

Es geht weiter:machen, Episode 1
am 25. und 26. November, um 19 bzw. 17 Uhr.
Weitere Infos unter
www. stadttheater-landsberg.de

Text: Silke-Kartinka Feltes | Fotos: Ricardo Molina | Peter Wilson | privat

Feder | Pinsel | Geist

Wenn die Hausmusik spielt

Nicht wenige jammern: Es gibt keine Subkultur in Landsberg! Nichts, wo die Jugend sich ausprobieren kann. Alles viel zu arriviert und gesetzt hier. Tja. Und früher? War es da wirklich besser? Zumindest hat sich damals in Landsberg und Umgebung eine ziemlich kreative Truppe zusammengefunden, aus der ein stilgebendes Label sowie einige bekannte Bands hervorgegangen sind. Ein junger Fotograf hat sich aufgemacht, die Geschichte des Hausmusik-Labels zu verfilmen. Ein Stück bislang unbekannter Landsberger Subkultur.
Hausmusikplakat, Entwurf von Andreas Gerth & Marion Epp

Es war einmal eine Kneipe, mitten in dem kleinen, beschaulichen Ort Pürgen nahe Landsberg. In dieser Bierwirtschaft namens Post trafen sich in den 80er Jahren so einige musikbegeisterte junge Menschen. Man trank, man rauchte, aber vor allem sprach man über Musik. Man schob selbstaufgenommene Kassetten in den Kneipenrekorder, lauschte, analysierte und schwelgte in musikalischen Alternativwelten.

Später in der Nacht zog man weiter, meistens in die Landsberger Salzgasse zu Wolfgang Petters. Jetzt wurde selbst Musik gemacht, man „jammte“ bis die Nachbarn sich beschwerten. Mit dabei waren neben Wolfgang Petters unter anderem: Edmund Epple (heute Inhaber vom Discy und musikalischer Leiter des Stadttheaters), Marion Epp-Gerth, Thomas Ganshorn, Klaus Patzak und Achim Apitz. Die Acher-Brüder von The Notwist tauchten auch hier und da auf. Die Situation war – musikalisch, freundschaftlich – fluide.

Später traf man sich zwei Jahre lang „allsamstäglich im sagenumwobenen Wechslerhof bei Landsberg, um in wechselnder Besetzung mit mindestens vier Gitarren und ein oder zwei Schlagzeugen und Bass zu musizieren, zu singen und froh zu sein.“ So erinnert sich Wolfgang Petters.

Petters wollte irgendwann mehr als nur Musik spielen, er wollte veröffentlichen. Fortan teilte sich die Gruppe in diejenigen, die weiter „einfach so“ musizieren wollten und diejenigen, die musikalisch noch einiges vorhatten. Letztere nannten sich Fred-Stocker-Quartett. Namensgeber war ein rosa Samt-Wimpel vom Flohmarkt, der im Probenraum hing. Die ersten Aufnahmen entstanden im Wechslerhof und im Petterschen Wohn- und Schlafzimmer, die Veröffentlichung wurde vom BR-Zündfunk begleitet. 1991 gründete Petters das Label Hausmusik, das lange für einen ganz eigenen, sehr freien und experimentellen Musikstil innerhalb der Underground-Szene stand. In diesem Hausmusik-Kosmos bildeten sich ständig neue Bands und Projekte, manche existierten nur für die Plattenaufnahmen, andere waren auch darüber hinaus aktiv und erreichten sogar überregionalen Bekanntheitsgrad, beispielsweise Village of Savoonga oder Fred is Dead (hervorgegangen aus dem Fred-Stocker-Quartett). Calexico veröffentlichten seinerzeit ihre erste LP bei Hausmusik.

Ja, damals gab es noch Subkultur!

Mitte/Ende der 90er Jahre. Ricardo Molina, Schüler am Dominikus-Zimmermann-Gymnasium, erlebte sein erstes Konzert bei den damaligen Jugendkulturtagen.

Auftritt der Borrowed Tunes Ende 1995 in der Quere. Von links: Marion Epp, Klaus Patzak, Jürgen Paulus.
Der kreative Kopf, um den sich der Hausmusik-Kosmos damals und heute dreht: Wolfgang Petters.
Der Fotograf Ricardo Molina hatte die großartige Idee, die Geschichte der Hausmusiker zu dokumentieren und dank Crowdfunding auch zu verfilmen. Die früheren Festivals haben den damaligen DZG-Schüler musikalisch nachhaltig geprägt.
Musikerin, Grafikerin und Siebdruckerin Marion Epp prägte die stilgebenden Plattencover und ist neben Wolfgang Petters mit ihrem Kunst- und Ausstellungsprojekt JIMMY DRAHT eine treibende Kraft hinter den früheren und den heutigen Hausmusik-Festivals.

„Absolut bombastisch!“ Das erste Mal The Notwist live erlebt! Und lebenslang Fan geblieben. Molina ist bei der Schülerzeitung für die Bildbearbeitung zuständig und bewundert schon früh die Kunst der Plattencover aus dem Hausmusik-Label, für die Marion Epp mitverantwortlich war, („die haben so eine roughe Ästhetik, absolut cool.“). Darüber lernt er Wolfgang Petters kennen. „Das Gesamtwerk des Labels begeistert mich immer noch, maximaler Respekt vor diesem Mann!“

Er geht zu allen drei Hausmusik-Festivals in Landsberg: zweimal in der „Quere“ (damals die von Jugendlichen gegründete „Kulturversorgung Quere e.V.“ in der Saarburgkaserne) sowie in den oberen Räumen des Inselbads, inklusive Comic-Ausstellung.

Nach der Schule macht Ricardo Molina eine Ausbildung zum Fotografen. Er wird früh Vater und arbeitet als Werbefotograf in Augsburg. Nebenbei verfolgt er, was die Hausmusiker so machen. „Dann habe ich ewig nix gehört von denen.“ Kein Wunder, 2007 ist der Vertrieb des Labels zahlungsunfähig und macht erstmal dicht.
Aber Molina lässt nicht locker. „Die haben einen enormen Einfluss auf so viele Menschen gehabt. Die haben so viele Bands beeinflusst. Da müsste man doch eigentlich mal eine Geschichte drüber machen.“ Er findet kaum etwas im Internet, das Hausmusik-Label scheint nicht nur vergessen, es gibt auch keinerlei Dokumentation dieser spannenden Zeit. Also kontaktiert er Wolfgang Petters und legt los.
Konzept, Kamera, Ton, ein Ein-Mann-Projekt. Gleich zu Beginn, im November 2019 hatten Calexiko in München gespielt und Molina hatte „gleich das Schwierigste im Kasten“. Sobald Job und Familie Zeit lassen, arbeitet er drei Jahre lang „nebenbei“ an dem Liebhaber-Projekt. Zum Schluss hilft ihm die Crowdfunding-Finanzierung über Startnext, aus dem kleinen, zunächst angedachten Interviewformat einen richtigen Film zu machen. Ein Stück Landsberger Kulturgeschichte.

Hausmusik Zwei Punkt Null?

Am 25. November ist Premiere! Ricardo Molina stellt seinen Film erstmalig im Stadttheater vor. Davor spielt Matthias Götz` Band Le Millipede. Nach Jahren des Stillstands soll es endlich wieder genreübergreifende Hausmusik/JIMMY DRAHT-Festivals geben. Zweimal im Jahr wird unter dem Titel „:machen – Zurück an die Zukunft“ neben Musik auch unabhängige Literatur, Film, Comic und Kunst im Stadttheater geboten.

„Mit der neuen Festival-Reihe wollen wir den beiden damals maßgebenden Menschen von Hausmusik und JIMMY DRAHT, nämlich Wolfgang Petters für den musikalischen Part und Marion Epp für die künstlerische-grafische Seite ein Forum geben“, so Edmund Epple, „es soll ein kleines, feines Indie-Festival mit Raum für Experimente werden. ‚Mach dein Ding‘, das ist der alte Hausmusik-Geist. Mal um die Ecke blicken, neue Dinge entdecken. Das ist Postpunk.“ Die Rückkehr der Subkultur?

Die Hausmusiker nach dem erfolgreichen, allerersten öffentlichen Auftritt in der Augsburger Kresslesmühle 1992. Ganz hinten in der Mitte Marion Epp. Vorne rechts mit der Hand in der Tasche: Wolfgang Petters. Vorne in der Mitte: Autorin Katja Huber.
Der namensgebende Wimpel der ersten Hausmusik-Formation ist ein Flohmarkt-Fund. Wer dieses Quartett tatsächlich war, ist unbekannt.

Fast Weltruhm

Edmund („Ede“) Epple war von Anfang an mit dabei. Er wollte damals allerdings nur „ein bisschen Hausmusik machen“ und war als junger Plattenladenbesitzer („1985 während der Vorbereitung aufs Abitur habe ich den ersten Laden am Roßmarkt aufgemacht“) bei der Gruppe, die auftreten und produzieren wollte, nicht mehr dabei. Während einer gemeinsamen Urlaubssession in Kärnten nahm Wolfgang Petters allerdings ein Stück von ihm und Achim Apitz auf und brachte es auf einer Hausmusik-Compilation mit heraus.

Zehn Jahre später dann ein aufgeregter Anruf von Petters: „Ede, du wirst es nicht glauben, Saatchi und Saatchi aus London haben sich gemeldet, die wollen genau euren Track für ihren Kunden, die Royal Bank of Scotland, kaufen.“ Ein kurzer Traum von früher Rente folgte. Ein wenig Geld für die Vermarktung auf dem asiatischen Markt ebenso. Doch gerade als man in Verhandlung für die internationalen Rechte war, crashte mit Lehman Brothers der globale Bankensektor. Pech gehabt.

Dafür haben jetzt die Festival-Besucher:innen Glück: Denn Ede’s Fast-Weltruhm-Track wird zur Festival-Eröffnung von Wolfgang Petters als Single herausgebracht. Limitiert auf wenige hundert Stück und mit einer B-Seite, die ungewöhnlicherweise einen grafischen Siebdruck von Marion Epp enthält. Hausmusik lässt grüßen.

Es geht weiter:machen, Episode 1
am 25. und 26. November, um 19 bzw. 17 Uhr.
Weitere Infos unter
www. stadttheater-landsberg.de

Text: Silke-Kartinka Feltes | Fotos: Ricardo Molina | Peter Wilson | privat

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