Vorderanger – Hinteranger
Eine mittelalterliche Stadt wie Landsberg hat ein schier unendliches Potential an Geschichten, Anekdoten und Legenden. Vor genau 650 Jahren war Landsberg zum Beispiel Schauplatz des sogenannten 1. Städtekrieges. Dabei wurde die als Markt bezeichnete Ortschaft Sandau zerstört und die Bewohner zogen in die Anger der heutigen Altstadt.
Das informative Buch des 2020 verstorbenen Stadtheimatpflegers Anton Lichtenstern „Landsberg am Lech – Geschichte und Kultur“ sagt dazu:
„In der zweiten Hälfte des 14. Jahrhunderts kam es im Reich zu vielfältigen Konflikten zwischen den Königen, den Fürsten und den freien Reichsstädten. Die Städte, bedacht auf ihre Unabhängigkeit, schlossen Bündnisse untereinander und mit einzelnen Fürsten. Feldzüge wurde geführt.
Es ging um Geld und Macht über Territorien. Bayern war damals in mehrere Teilherzogtümer aufgeteilt. Unter der Führung Augsburgs griffen Heere die Städte 1372 und 1388 Oberbayern an und belagerte die Grenzstadt Landsberg, ohne sie erobern zu können. Die Dörfer des Umlandes wurden in den Städtekriegen verwüstet, darunter auch der Markt Sandau. Die Bewohner flohen in die Stadt und siedelten sich auf den teilweise schon bewohnten Angern (heute Vorderer und Hinterer Anger) an.“
Auch die „Landsberger Geschichtsblätter“ des Historischen Vereins sind jedes Jahr aufs Neue eine wunderbare Quelle für geschichtlich interessierte Leserinnen und Leser.