Lernen | Jobs | Zukunft

Was macht eigentlich eine Landwirtin?

Heute wollen doch alle studieren! Stimmt nicht.
Wir stellen junge Leute vor, die ihren Berufsweg mit einer Ausbildung starten.
Vom klassischen Handwerk bis zur New Economy. Folge sechs: Die Landwirtin.

So ein ausgewachsener Bulle hat schon ein stattliches Format. Respekteinflößend könnte man auch sagen. Doch Katharina Schuster, 22, weiß, wie sie die männlichen Fleckvieh-Rinder zu nehmen hat.

Sie ist eine junge Frau, die zupacken kann. Eine, die gerne auf dem elterlichen Hof in Eresing arbeitet. Die Großeltern hatten bereits einen Milchviehbetrieb im Dorf, die Eltern bauten im Jahr 2000 einen Aussiedlerhof etwas außerhalb von Eresing Richtung Schwabhausen. Dort kam Katharina im selben Jahr zur Welt. „Es war toll hier aufzuwachsen, wir hatten sooo viel Freiheit“, sagt sie und dass ihr immer schon klar war: sie wird mal den Hof übernehmen. 70 Hektar, 160 Bullen unterschiedlichen Alters. Aus dem ehemaligen Milchviehbetrieb
(„zu viel Arbeit“) ist eine Kälberaufzucht und Bullenmast geworden.

Junge Kälbchen, etwa 6 bis 8 Wochen alt, werden gehegt und gepflegt bis sie 18 Monate alt sind, dann geht es zum Schlachter. „Wir kaufen regional ein und verkaufen auch regional, damit die Tiere keinen langen Transport und so wenig wie möglich Stress haben“, sagt Kathi, während sie sich von einem der Kälber die Hand abschlecken lässt, „denen geht es echt gut bei uns, das ist uns wichtig.“

Nach der Realschule Dießen hat sie gleich die Ausbildung zur Landwirtin angefangen. Ein Jahr Landwirtschaftsschule in Weilheim, dann ein Jahr auf dem Biohof Widmann in Kaufering und das dritte Lehrjahr in St.Ottilien. Was ihr am besten gefallen hat? Sie überlegt nicht lange: Alles. Alles, was ansteht eben, vom Melken, der Futtereinbringung, über den Ackerbau, den Weideaustrieb bis zum Stallbau. „Das Wichtigste, was du lernst, ist Selbständigkeit. Du wirst oft ins kalte Wasser geschmissen: mach das jetzt mal. Und dann machst du das eben.“

Leider kann man von der Bullenaufzucht allein nicht leben, erzählt Kathi Schuster. So haben sie noch ein Hackschnitzelgewerbe auf dem Hof aufgezogen. Überhaupt wünscht sie sich mehr Anerkennung für die ganze Arbeit, die sie machen. „Wenn die Leute einen ordentlichen Preis für die landwirtschaftlichen Produkte zahlen würden, könnte man sich so viele Subventionen, mit dem ganzen damit verbundenen Regelwerk, sparen.“

Ein typischer Tag im Leben einer Landwirtin beginnt früh um sechs mit der Stallarbeit, dem ausmisten, füttern und Kälber tränken. Je nach Saison und Wetter geht es dann unterschiedlich mit beispielsweise Pflanzenschutz oder Erntearbeiten bis abends um 18 Uhr weiter.

Katharina Schusters Hobbies: die zwei Schafe vor dem Haus und der kleine Gemüsegarten, den sie dem steinigen Boden abzutrotzen versucht.

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Was macht eigentlich eine Landwirtin?

Heute wollen doch alle studieren! Stimmt nicht.
Wir stellen junge Leute vor, die ihren Berufsweg mit einer Ausbildung starten.
Vom klassischen Handwerk bis zur New Economy. Folge sechs: Die Landwirtin.

So ein ausgewachsener Bulle hat schon ein stattliches Format. Respekteinflößend könnte man auch sagen. Doch Katharina Schuster, 22, weiß, wie sie die männlichen Fleckvieh-Rinder zu nehmen hat.

Sie ist eine junge Frau, die zupacken kann. Eine, die gerne auf dem elterlichen Hof in Eresing arbeitet. Die Großeltern hatten bereits einen Milchviehbetrieb im Dorf, die Eltern bauten im Jahr 2000 einen Aussiedlerhof etwas außerhalb von Eresing Richtung Schwabhausen. Dort kam Katharina im selben Jahr zur Welt. „Es war toll hier aufzuwachsen, wir hatten sooo viel Freiheit“, sagt sie und dass ihr immer schon klar war: sie wird mal den Hof übernehmen. 70 Hektar, 160 Bullen unterschiedlichen Alters. Aus dem ehemaligen Milchviehbetrieb
(„zu viel Arbeit“) ist eine Kälberaufzucht und Bullenmast geworden.

Junge Kälbchen, etwa 6 bis 8 Wochen alt, werden gehegt und gepflegt bis sie 18 Monate alt sind, dann geht es zum Schlachter. „Wir kaufen regional ein und verkaufen auch regional, damit die Tiere keinen langen Transport und so wenig wie möglich Stress haben“, sagt Kathi, während sie sich von einem der Kälber die Hand abschlecken lässt, „denen geht es echt gut bei uns, das ist uns wichtig.“

Nach der Realschule Dießen hat sie gleich die Ausbildung zur Landwirtin angefangen. Ein Jahr Landwirtschaftsschule in Weilheim, dann ein Jahr auf dem Biohof Widmann in Kaufering und das dritte Lehrjahr in St.Ottilien. Was ihr am besten gefallen hat? Sie überlegt nicht lange: Alles. Alles, was ansteht eben, vom Melken, der Futtereinbringung, über den Ackerbau, den Weideaustrieb bis zum Stallbau. „Das Wichtigste, was du lernst, ist Selbständigkeit. Du wirst oft ins kalte Wasser geschmissen: mach das jetzt mal. Und dann machst du das eben.“

Leider kann man von der Bullenaufzucht allein nicht leben, erzählt Kathi Schuster. So haben sie noch ein Hackschnitzelgewerbe auf dem Hof aufgezogen. Überhaupt wünscht sie sich mehr Anerkennung für die ganze Arbeit, die sie machen. „Wenn die Leute einen ordentlichen Preis für die landwirtschaftlichen Produkte zahlen würden, könnte man sich so viele Subventionen, mit dem ganzen damit verbundenen Regelwerk, sparen.“

Ein typischer Tag im Leben einer Landwirtin beginnt früh um sechs mit der Stallarbeit, dem ausmisten, füttern und Kälber tränken. Je nach Saison und Wetter geht es dann unterschiedlich mit beispielsweise Pflanzenschutz oder Erntearbeiten bis abends um 18 Uhr weiter.

Katharina Schusters Hobbies: die zwei Schafe vor dem Haus und der kleine Gemüsegarten, den sie dem steinigen Boden abzutrotzen versucht.

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