Die sagenumwobene Teufelsküche ist ein mystischer Ort voller Geheimnisse.
Die pittoreske Schlucht mit dem kristallklaren Wasser verzaubert bis heute Besucher:innen durch ihre pure Schönheit.
Sie birgt so manch dunkles Geheimnis.
Alleine der Name! „Teufelsküchen offenbaren das heimtückisch versteckte Wesen eines Kobolden oder Alben … Dieses Teufelsplätze sind … unheimliche Orte, wo Hexen tanzen und Gespenster in kupferne Flaschen gebannt werden, wo Räuber gerne hausen und Bösewichte mit dem eigenen Blut den Höllenpakt unterschreiben.“ So schreibt Bernhard Müller-Hahl in seinem 1987 erschienen Büchlein „Sagen und Legenden zwischen Lech und Ammersee“.
„Unsere“ Teufelsküche, also die Schlucht bei Pitzling, ist definitiv einer der schönsten und gleichzeitig magischsten Orte im gesamten Landkreis. Wild, verwunschen und abends, im Winter, auch ein klitzekleines bisschen gruselig. Zumindest in den Raunächten zwischen Weihnachten und Epiphani, also dem Dreikönigsfest am 6. Januar.
Den zwölf Raunächten wurde früher besondere Bedeutung zugemessen. Es war eine Zeit, die geprägt war von der Angst vor dem Unbekannten und einer unerbittlichen Natur, die über Wohlergehen oder Tod mitentschied. Wer mehr über diesen Mythos und die gruseligen Sagen aus der Region erfahren möchte, macht am Abend des 3. Januar 2025 eine Führung mit den bekannten Landsberger Autoren Uschi und Klaus Pfaffeneder (buchbar über die VHS). Die Teufelsküche wird auch ein Teil dieses besonderen Spaziergangs werden. Dank Karl Freiherr von Leoprechting, der bis 1857 das nahegelegene Schloss Pöring mit der sehenswerten Schlosskapelle bewohnte und von dem 1885 eine Sagensammlung veröffentlicht wurde, blieben die zahlreichen Sagen und Legenden der Teufelsküche und des Lechrains bis in unsere Zeit hinein erhalten.
Doch lesen wir noch einmal bei Bernhard Müller-Hahl nach: „Diese Teufelskuchel ist eine über 100 Fuß tiefe Schlucht, über die ein Steg von Landsberg nach Pitzling führt. Der wurde sehr viel begangen, sowohl von den Städtlern wie von den Pitzlingern. Gar mancherlei Grausiges wird da erzählt, was einer und der andere erlebt hat. Holzweibeln sind da jahraus jahrein, Hojemännlein haben auch ihre Wohnstätte drinnen … Da wurden gar manche eingescharrt, die man gebannt hatte.“ Da gibt es beispielsweise die Legende vom Mann ohne Kopf, vom Ratsherr der Ehebruch mit der Jungfer Zizibeh beging, von der Hexe und dem Kohlenhaufen oder von „Sixtus mit den glühenden Händen“, der im Spätmittelalter auf Schloss Pöring lebendig eingemauert wurde.
Heute gehört die Teufelsküche ganz profan zum Landschafts- und Trinkwasserschutzgebiet im Naherholungsgebiet Pössinger Au und wird wegen ihrer sensationellen türkisblauen Wasserfarbe von Spaziergänger:innen aus Nah und Fern geschätzt.