Interview
Dr. Matthias Möllmann ist zahnärztlicher Obmann für den Landkreis Landsberg am Lech. Auf regelmäßigen Treffen vernetzen sich die lokalen Zahnärztinnen und Zahnärzte und halten über ihn den Kontakt zur Bayerischen Landeszahnärztekammer. Was alle Praxen zurzeit bewegt, ist der Nachwuchs im Bereich Zahnmedizinische Fachassistenz. Die Nachfrage nach qualifizierten Fachkräften in Zahnarztpraxen steigt stetig. Wir haben nachgefragt, was den Beruf der ZFA, der Zahnmedizinischen Fachangestellten, so attraktiv macht.
Was macht für Sie eine gute zahnmedizinische Fachkraft aus?
Möllmann: Die wichtigsten Eigenschaften sind definitiv Empathie und Fachwissen. Darüber hinaus sollte man ein guter Teamplayer sein. Nichts ist mir persönlich wichtiger als ein harmonisches Praxisteam und ein sehr gutes Arbeitsklima, in dem sich alle schätzen, sich aufeinander verlassen können und in welchem gute Laune herrscht.
Welche Vorurteile über den Beruf der ZFA ärgern Sie am meisten?
Dass die ZFA neben dem Stuhl hockt und nur auf Zuruf des Zahnarztes agiert. Dass der Beruf keine eigene, geistige Leistung erfordert. Das ist komplett falsch. Es mag viele überraschen, aber es ist nicht nur ein immens vielseitiger Beruf, der selbstständiges Handeln und Denken erfordert, sondern auch eine sehr dankbare Tätigkeit.
Erzählen Sie!
Sie glauben gar nicht, welche beruhigende Kraft die ZFA auf die Patientinnen und Patienten ausstrahlen kann. Und wie wichtig es ist, dass neben der Zahnärztin, dem Zahnarzt, die sich gerade auf die – ich sag mal handwerkliche – Behandlung konzentriert, auch eine fürsorgliche Person sitzt, die die Ängste und möglichen Schmerzen mit im Blick hat, mal eine Hand auf die Schulter legt, wenn es nötig ist. Manche Patienten bei uns kommen nur zu ihrer jeweiligen Lieblings-ZFA, so groß ist die Wertschätzung für deren Arbeit. Ich würde mal behaupten, ich selbst mache nur rund 50% dessen aus, warum die Leute zu uns kommen.
Und welche selbstständigen fachliche Tätigkeiten erwarten Sie?
Neben der Vorbereitung des Behandlungsraums, der Instrumentenaufbereitung und Sterilisation sowie der klassischen Assistenz bei zahnärztlichen Behandlungen gibt es viele Verwaltungstätigkeiten wie die Patientenaufnahme, die Terminplankoordination, die Abrechnungen und Rechnungserstellung. Dann den großen Bereich der Labortätigkeiten, der Prophylaxemaßnahmen und der Beratung zur Mundhygiene sowie die Betreuung von kieferorthopädischen oder chirurgisch und implantologisch zu behandelnden Patienten, dann die Materialbeschaffung und -verwaltung, das Qualitätsmanagement in der Praxis, die Betreuung von Angstpatienten oder Erste-Hilfe-Maßnahmen im Notfall. ZFA ist ein wirklich anspruchsvoller und schöner Beruf.
Kann man mit dem Beruf seinen Lebensunterhalt oder gar eine Familie finanzieren?
In der Ausbildung selbst vielleicht noch nicht, aber mit den vielen Fortbildungs- und Aufstiegsmöglichkeiten sind später mit Berufserfahrung durchaus Gehälter möglich, die mit dem eines qualifzierten Facharbeiterlohns vergleichbar sind.
Wie sind die Arbeitszeiten, müssen viele Überstunden gemacht werden?
Also bei uns machen die Damen den Schichtplan selbst. Jede kann so viel oder so wenig arbeiten, wie sie möchte, da sind wir flexibel und bieten viele Arbeitszeitmodelle an. Manchmal gibt es Tage mit vielen Notfällen, da müssen wir abends einfach etwas länger arbeiten. Diejenige aus der Abendschicht ist in diesem Fall verantwortlich. Aber selbstverständlich gibt es eine Überstundenregelung.
Wie schätzen Sie die Arbeitsmarktlage ein?
Ich würde mal sagen, es gibt eine 100%-Jobgarantie, also hervorragende Zukunftsaussichten. Wer diesen Beruf erlernt und liebt, der kann sich später seine Stelle aussuchen. Die Nachfrage nach qualifizierten Fachkräften in Zahnarztpraxen steigt stetig. Wer seinen Karriereweg aktiv gestalten will, für den sind die Möglichkeiten vielfältig. Ich sage mal salopp: Zähne wird es immer geben.
Was fasziniert Sie eigentlich persönlich an dem Beruf des Zahnarztes?
Für mich war und ist es bis heute diese wunderbare Kombination aus Medizin und Handwerk.
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Dr. Bayer und Kollegen, Landsberg
Dres. E. Düvelsdorf und M. Rampp, Landsberg
Dr. G. Götzinger, Rott
Dr. K. Gomer, Landsberg
Dres. J. Kantelhardt und R. Scholl, Acura MVZ, Landsberg
Dr. E. Kohlschütter, Landsberg
Dr. M. und M. Möllmann, Landsberg
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Dr. M. v. Nordheim, Diessen
Dres. H.-N. und M. Paulus, Landsberg
Dr. G. Scharnowski, Finning
Dr. A. Schön, Landsberg
ZÄ V. Stern, Schondorf
Dr. M. Tewes, Landsberg
Dr. U. Walter, Landsberg