Die kleine Biogärtnerei am Ortsrand von Schwifting bietet nicht nur frisches, selbst angebautes Obst und Gemüse an, sondern hat auch ein Programm zur spielerischen Bewusstseinsschulung für Kinder und Jugendliche entwickelt. So können die Kids ein sinnliches Verhältnis zu dem komplexen Thema Biolandwirtschaft aufbauen.
Die Tomate kommt aus dem Supermarkt, ist doch klar. Da liegt sie gleich neben den Paprika und dem Salat. Und weiter hinten ist das Regal mit den Süßigkeiten. Mal ehrlich: welches Kind weiß heute, wie Gemüse angebaut wird? Wachsen Bohnen auf Bäumen? Und wieso sind nicht alle Gurken gerade? Wo genau kommt eigentlich die Tomate her, die auf meinem Teller liegt? Ist die gespritzt und giftig oder warum glänzt die so?
In der kleinen Gemüsegärtnerei am Ortsrand von Schwifting tummeln sich regelmäßig um die 40 Kinder. Sie werden von Britta Zimmer und Ursula Feigl-Kramer in die (gar nicht so geheimen) Geheimnisse des Biolandbaus eingeweiht.
Die Grundschullehrerin und die Umweltpädagogin haben sich ein buntes Potpourri an Spielen, Rätseln und Aufgaben ausgedacht, mit denen sie die Kinder in Kleingruppen die einzelnen „Lebensräume“ einer Gärtnerei erkunden lassen. Los geht es mit einer lustigen Hof-Rallye. Mitten im Gewächshaus steht zum Beispiel eine große Pappkiste, die verdächtig summt und brummt. Was da wohl drin ist?
(Antwort: eine Hummelkolonie, die durch die Vibration ihrer Flügel, die Tomatenpflanzen zur Selbstbestäubung anregt). Und warum hängen überall so weiße Briefchen an den Tomatenpflanzen? (Antwort: darin sind klitzekleine Eier, aus denen Nützlinge schlüpfen, die Blattläuse und andere Schädlinge vernichten).
Weiter geht es zum Weidentipi. Hier steht schon eine Kinderschlange und wartet auf Einlass. Im Inneren steht nämlich ein Glaskasten, gefüllt mit Erde und Regenwürmern. Hier sollen die Kinder die verzweigten Wege der Würmer nachzeichnen.
An der Kräuterstation gilt es dann, aus drei verschiedenen Teesorten die jeweiligen Kräuter herauszuschmecken. Manchmal hilft es, im Kräuterbeet nebenan an den unterschiedlichen Kräutern zu schnuppern und sie mit dem Geschmack des Tees zu vergleichen.
Jetzt bitte noch die Schritte zählen, die es braucht, um Salate vom Acker in den Direktverkauf im Hofladen zu transportieren. Zum Abschluss dürfen dann mit den geernteten Blüten, den Radieschen oder was sonst gerade Saison hat, die Butterbrote verziert werden.
INFO:
Die Gärtnerei Schwifting bietet für Schulen drei unterschiedliche Themenblöcke vom Grundschulalter bis zur 8. Klasse an. Bis zu zwei Klassen können gleichzeitig teilnehmen. Das Programm ist für die Schulen kostenlos, es wird vom Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten gefördert.
Kontakt über E-Mail:
erlebnis@gaertnerei-schwifting.de