Der Kleine Bertl

Mein Lieblingsgericht: Bäume

Jetzt im Spätherbst und Winter, wenn die Bäume und Büsche keine Blätter mehr haben, kann man besonders gut beobachten, wo der Biber am Lech oder am Ammersee seine Spuren hinterlassen hat.

Der Biber ist ein Säugetier, das am Uferbereich von Flüssen und Seen lebt. An Land bewegt er sich aufgrund seines plumpen Körperbaus nur langsam. Im Wasser dagegen ist der Biber ziemlich flink unterwegs. Seine „Kelle“, das ist der platte, lederartige Schwanz, dient ihm als Steuer und Antriebsruder und an den Hinterfüßen hat er Schwimmhäute.

Vor 155 Jahren gab es in Bayern keine Biber mehr. Sie wurden ausgerottet, denn ihr feines Fell war beliebt und ihr schmackhaftes Fleisch diente Mönchen als Fastenspeise. Die Mönche haben nämlich einfach geflunkert und behauptet, alles, was im Wasser lebt, wird als Fisch gezählt und den durften sie auch in der Fastenzeit essen.

Erst 1966 wurde vom BUND, das ist der Bund für Umwelt- und Naturschutz, ein Biberpaar am Ufer der bayerischen Donau ausgewildert, später auch am Ammersee. Und seitdem haben die putzigen Nagetiere sich munter vermehrt. Wer in der Abenddämmerung mit seinem SUP oder einem Kanu auf dem Lech unterwegs ist, meint manchmal, einen schwimmenden Baumstamm zu erkennen, der sich beim näheren Hinschauen als ausgewachsener Biber entpuppt. Und schwupps, ist er schon wieder untergetaucht. Bis zu 20 Minuten lang kann er unter Wasser bleiben. Vielleicht schwimmt er ja gerade in seinen geheimen Biberbau.

Aufgabe: Ein erwachsener Biber kann fast so groß und so schwer werden wie ein kleines Kind, nämlich bis zu 140 Zentimetern lang und bis zu 32 Kilogramm schwer. Miß doch mal wie groß und schwer du bist und vergleiche dich mit dem Biber. Bist du schon größer?

Aufgabe: Male ein kleines Kästchen, das genau ein Millimeter lang, breit und hoch ist. Das nennt man Quadratmillimeter. Jetzt zeichne sechs Punkte hinein. Die Punkte sind die Haare auf deiner Kopfhaut. Schaffst du es 230 Punkte in das Kästchen zu zeichnen? So viele Haare hat nämlich ein Biber auf dieser winzigen Fläche. So ist er wunderbar vor Nässe und Kälte geschützt.

Frage: Stimmt es oder stimmt es nicht?
Der Biber macht unsere Wälder kaputt, weil er alle Bäume zernagt.

Stimmt nicht! Der Biber ist das größte europäische Nagetier, er hat unglaublich starke Zähne und ernährt sich – vor allem im Winter – von Baumresten. Er knabbert Rinden und Zweige von vielen Bäumen und Sträuchern ab. Auch während des restlichen Jahres ernährt er sich rein vegetarisch. Im Sommer essen Biber vor allem Kräuter, Gräser und Wasserpflanzen. Damit räumt der Biber den Wald auf und macht ihn jünger und vielfältiger. Biberreviere zählen zu den artenreichsten Lebensräumen in Bayern. Er ist damit so eine Art Ökosystem-Manager. Da, wo er lebt, siedeln sich viele verschiedene Tiere an.

Biber sind hervorragende Baumeister und der Biberbau bildet das Zentrum jedes Reviers. Der Eingang ist immer unter Wasser, die Wohnhöhle liegt im Trockenen. Drinnen achtet der Biber sehr auf Sauberkeit und geht zur Toilette immer nach draußen.

Übrigens: Auf einer Länge von etwa zwei Kilometern lebt immer nur eine Biberfamilie. Sobald neuer Nachwuchs kommt, müssen die älteren Biberkinder weiterziehen und sich ein eigenes Revier suchen. So wird es nie zu viele Biber an einem Ort geben.

Der Biber steht unter Naturschutz. Nur in Ausnahmefällen – wie am Hungerbach nahe des Sportzentrums Landsberg – gibt das Landratsamt den Biber zum Abschuss frei. Hier waren die Schäden für die Anwohner einfach zu groß.

Die neue Bertl-Kinderseite wird mit freundlicher Unterstützung von Jugendleiterin Thea Wolf vom LBV erstellt.
Sie bietet im Sommer im Wildpark Biber-Führungen für Kinder an.
Termine unter www.landsberg.lbv.de

Der Kleine Bertl

Mein Lieblingsgericht: Bäume

Jetzt im Spätherbst und Winter, wenn die Bäume und Büsche keine Blätter mehr haben, kann man besonders gut beobachten, wo der Biber am Lech oder am Ammersee seine Spuren hinterlassen hat.

Der Biber ist ein Säugetier, das am Uferbereich von Flüssen und Seen lebt. An Land bewegt er sich aufgrund seines plumpen Körperbaus nur langsam. Im Wasser dagegen ist der Biber ziemlich flink unterwegs. Seine „Kelle“, das ist der platte, lederartige Schwanz, dient ihm als Steuer und Antriebsruder und an den Hinterfüßen hat er Schwimmhäute.

Vor 155 Jahren gab es in Bayern keine Biber mehr. Sie wurden ausgerottet, denn ihr feines Fell war beliebt und ihr schmackhaftes Fleisch diente Mönchen als Fastenspeise. Die Mönche haben nämlich einfach geflunkert und behauptet, alles, was im Wasser lebt, wird als Fisch gezählt und den durften sie auch in der Fastenzeit essen.

Erst 1966 wurde vom BUND, das ist der Bund für Umwelt- und Naturschutz, ein Biberpaar am Ufer der bayerischen Donau ausgewildert, später auch am Ammersee. Und seitdem haben die putzigen Nagetiere sich munter vermehrt. Wer in der Abenddämmerung mit seinem SUP oder einem Kanu auf dem Lech unterwegs ist, meint manchmal, einen schwimmenden Baumstamm zu erkennen, der sich beim näheren Hinschauen als ausgewachsener Biber entpuppt. Und schwupps, ist er schon wieder untergetaucht. Bis zu 20 Minuten lang kann er unter Wasser bleiben. Vielleicht schwimmt er ja gerade in seinen geheimen Biberbau.

Aufgabe: Ein erwachsener Biber kann fast so groß und so schwer werden wie ein kleines Kind, nämlich bis zu 140 Zentimetern lang und bis zu 32 Kilogramm schwer. Miß doch mal wie groß und schwer du bist und vergleiche dich mit dem Biber. Bist du schon größer?

Aufgabe: Male ein kleines Kästchen, das genau ein Millimeter lang, breit und hoch ist. Das nennt man Quadratmillimeter. Jetzt zeichne sechs Punkte hinein. Die Punkte sind die Haare auf deiner Kopfhaut. Schaffst du es 230 Punkte in das Kästchen zu zeichnen? So viele Haare hat nämlich ein Biber auf dieser winzigen Fläche. So ist er wunderbar vor Nässe und Kälte geschützt.

Frage: Stimmt es oder stimmt es nicht?
Der Biber macht unsere Wälder kaputt, weil er alle Bäume zernagt.

Stimmt nicht! Der Biber ist das größte europäische Nagetier, er hat unglaublich starke Zähne und ernährt sich – vor allem im Winter – von Baumresten. Er knabbert Rinden und Zweige von vielen Bäumen und Sträuchern ab. Auch während des restlichen Jahres ernährt er sich rein vegetarisch. Im Sommer essen Biber vor allem Kräuter, Gräser und Wasserpflanzen. Damit räumt der Biber den Wald auf und macht ihn jünger und vielfältiger. Biberreviere zählen zu den artenreichsten Lebensräumen in Bayern. Er ist damit so eine Art Ökosystem-Manager. Da, wo er lebt, siedeln sich viele verschiedene Tiere an.

Biber sind hervorragende Baumeister und der Biberbau bildet das Zentrum jedes Reviers. Der Eingang ist immer unter Wasser, die Wohnhöhle liegt im Trockenen. Drinnen achtet der Biber sehr auf Sauberkeit und geht zur Toilette immer nach draußen.

Übrigens: Auf einer Länge von etwa zwei Kilometern lebt immer nur eine Biberfamilie. Sobald neuer Nachwuchs kommt, müssen die älteren Biberkinder weiterziehen und sich ein eigenes Revier suchen. So wird es nie zu viele Biber an einem Ort geben.

Der Biber steht unter Naturschutz. Nur in Ausnahmefällen – wie am Hungerbach nahe des Sportzentrums Landsberg – gibt das Landratsamt den Biber zum Abschuss frei. Hier waren die Schäden für die Anwohner einfach zu groß.

Die neue Bertl-Kinderseite wird mit freundlicher Unterstützung von Jugendleiterin Thea Wolf vom LBV erstellt.
Sie bietet im Sommer im Wildpark Biber-Führungen für Kinder an.
Termine unter www.landsberg.lbv.de

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