Ammersee
Als Doris Pospischil und ihr Mann Hans-Joachim Scholz 2014 das erste und bis heutige einzige Klassikfestival des Landkreises ins Leben riefen, mussten sie den internationalen Künstler:innen oft erklären, wo genau der Ammersee liegt. Heute ist mit der Ammerseerenade der See nicht nur in der Klassikszene bestens bekannt. Seit 10 Jahren wird das Festival immer am letzten Augustsonntag mit dem Tag der offenen Haus- und Hofkapellen eröffnet. In 24 kleinen, zum Teil auf Privatgelände liegenden, Kirchen rund um den Ammersee finden jeweils 35-minütige Konzerte unterschiedlichster Couleur statt. Es gibt ein buntes, generationenübergreifendes Programm, dessen genauen Ablauf man sich individuell – zum Beispiel per Rad und mit Picknickkorb ausgestattet – selbst zusammenstellen kann. Jedes Konzert wird am diesjährigen 25. August nur einmal gespielt.
Der Höhepunkt der Ammerseerenade ist das „Liberation Concert“, das 2018 seinen Anfang fand. 79 Jahre ist es her, dass in der bayerischen Erzabtei der Missionsbenediktiner St. Ottilien jüdische Musikerinnen und Musiker aus den umliegenden Konzentrationslagern ihr „Befreiungskonzert“ als „Feier des Lebens“ gespielt haben. „Alles was in der Klassikszene Rang und Namen hat“, so Doris Pospischil, hat schon auf diesem Konzert „gegen Judenfeindlichkeit und Hass und für Toleranz und Vielfalt in der Gesellschaft gespielt“. Dieses Jahr wird – wie immer am Originalschauplatz in St. Ottilien – die Cello-Legende Mischa Maisky und das Jerusalem Symphony Orchestra unter der Leitung von Julian Rachlin erwartet.
Genauere Infos und Programm unter: www.ammerseerenade.de