Allgemein

Ruethen Mythen – Kennst Du das Ruethenfest?

Alle vier Jahre findet in Landsberg eines der größten Kinderfeste Bayerns statt.
Früher an neun, heuer an fünf Tagen, wird von den Kindern der Stadt die wechselvolle
Geschichte Landsbergs dargestellt, in Festumzügen und mit dem allseits beliebten Lagerleben.
Reichtum und Armut, Krieg und Frieden, Salz und Tanz, Panduren und Schweden,
Herzöge, Könige, Edelmänner und schöne Frauen: Testet Euer Wissen über das Ruethenfest.

1. Woher kommt eigentlich dieser komische Name oder warum heißt es Ruethenfest?

A | Das Wort Ruethen ist lechrainer Dialekt und bezeichnet die Ruten, die Kinder alljährlich im Frühling aus Weiden- und Haselnusszweigen schnitzten. Die Ruten dienten im Verlaufe des Schuljahrs den Lehrer:innen als Züchtigungsmittel.

B | Das Ruethenfest war ursprünglich im Mittelalter ein Ritterfest, althochdeutsch Riether. Da die Frauen nicht alleine mit den Kindern zuhause bleiben wollten, nahmen sie diese mit. Im Laufe der Jahre trat der kriegerische Aspekt des Festes in den Hintergrund und die Kinder spielten das Leben ihrer Väter nach.

C | Die Rüetten waren Schulausflüge ins Grüne, bei denen die Beteiligten verköstigt wurden und miteinander spielten. Daraus entwickelte sich ab 1647 ein volksfestähnliches Vergnügen, das ab 1880 historisiert wurde. Von nun an dienten Motive der Stadtgeschichte als Vorlage für das Schmücken von Festwägen und die Kostümierung der am Festzug beteiligten Kinder.

2. Vor jeder Gruppe und vor jedem Wagen reitet ein sogenannter Herold. Aus der Gruppe der Herolde ragt einer besonders hervor: Der Ruethenfest­herold. Er trägt die Standarte mit dem Stadtwappen und eröffnet das Fest.
Was war die ursprüngliche Aufgabe eines Herolds?

A | Herold ist die mittelhochdeutsche Form des heutigen Namens Harald. Das war früher eine Berufsbezeichnung, die vom Vater auf den Sohn vererbt wurde. Ursprünglich ritten die Herolde vor den Königen und räumten die Straße von allem Unrat frei.

B | Diejenigen Männer, die sich im Krieg als besonders tapfer – also als heroisch – erwiesen, erhielten von den Königen als Dank den Status eines Herolds. Sie durften bei Umzügen voranschreiten, ihnen gebührte die höchste Ehre.

C | Früher konnten die meisten Menschen weder lesen noch schreiben. Es gab keine Zeitung, kein Internet, keine Handys. Die neuesten Nachrichten wurden dann eben durch die Herolde
verkündet. Sie ritten in die Stadt, stellten sich auf den Marktplatz, entrollten ihre Wappenrolle und verlasen die jeweiligen Neuigkeiten, Ankündigungen oder Gesetze. Sie genossen
diplomatische Immunität und waren an einen eigenen Ehrenkodex gebunden, der das Tragen von Waffen oder das Ausspionieren gegnerischer Stellungen verbot. Diese Botenfunktion gilt als Vorform der Diplomatie.

3. Heinrich der Löwe ließ im 12. Jahrhundert rund um die wenigen Hütten des Dorfes Phetine die Burg Landespurch bauen. Wo gebaut wird, braucht es viele Handwerker und Dienstleute, die sich um die Burg herum nieder­ließen und so die heutige Stadt Landsberg besiedelten.
Warum wählte Heinrich der Löwe gerade diesen Ort aus?

A | Salz war zu dieser Zeit sehr wertvoll und wurde „das weiße Gold“ genannt. Heinrich der Löwe war
clever und wollte auch am Geschäft mit dem Salz verdienen. Leider verlief die Salzstraße von
Reichenhall nach Schwaben nicht durch sein Herrschaftsgebiet. Also ließ er kurzerhand die alte Brücke
abreißen und baute eine neue über den Lech. So konnte er künftig den Salzzoll erheben und seine Kassen füllen. Auch Landsberg profitierte vom Handel mit dem Salz und wurde eine reiche Stadt.

B | Heinrich wurde der Löwe genannt, weil er diese Tiere aufgrund ihrer Stärke besonders liebte.
Mit einem Gastgeschenk eines indischen Herrschers hat er eine Löwenzucht eröffnet, für die er
einen geeigneten Platz suchte. Die Menschen des Dorfes Phetine galten weithin als tierliebend und furchtlos. Heinrich baute die Burg mit riesigen Freilaufgehegen für seine geliebten Tiere.

C | Der überaus selbstbewusste Welfenherzog Heinrich besaß großen politischen Einfluss. Er war einer der reichsten und mächtigsten Fürsten seiner Zeit. Um diesen Status auch äußerlich zu festigen, wählte er den Löwen als Wappentier. Der aus dem lateinischen entlehnte Name Phetine bedeutet die Löwenartigen, deshalb beschloss Heinrich, an diesem Ort eine eigene Stadt zu gründen.

4. Ein berühmtes Gemälde von Carl Theodor von Piloty (hängt im Historischen Rathaus) zeigt Herzog Ernst von Bayern Arm in Arm mit einer brünetten Dame im gelben Kleid, während er einer weiß gekleideten Blondine die Hand entgegenstreckt. Was ist da los?

A | Herzog Ernst war ein landesweit bekannter Schwerenöter, der gerne flirtete. In Landsberg gab es besonders viele hübsche Frauen, deshalb hielt Herzog Ernst sich oft dort auf. Als begnadeter Tänzer nahm er es oft mit zwei Damen
gleichzeitig auf.

B | Herzog Ernst schenkte seiner Frau, der Herzogin Elisabeth Visconti von Bayern, die Stadt Landsberg zur Hochzeit. Als er wieder einmal zu wichtigen Geschäften in Landsberg weilte, organisierten die Ratsherren ihm zu Ehren ein Fest, auf dem viel getanzt wurde. Der Herzog fühlte sich geschmeichelt und stiftete den Forellentrunk: Einmal im Jahr sollten die Landsberger mit „zwei Frechen samt freien Trank“ feiern.

C | Polygamie war bis ins 18. Jahrhundert im Hochadel durchaus üblich.
Aufgrund ihres Reichtums konnten sich die Fürsten und Herzöge zwei oder mehrere Frauen „leisten“. Die Kirche sah das zwar nicht gerne, drückte aber gegen einen kleinen Spendenbeitrag beide Augen zu. Herzog Ernst war neben seiner offiziell angetrauten Elisabeth Visconti noch mit Theresa
Penzinga liiert.

5. Im dreißigjährigen Krieg bekämpften sich die Katholiken und die Protestanten, verschiedene Länder und Herrscher.
Aus dem Norden Europas kamen die Schweden bis nach Landsberg und brandschatzten, plünderten und mordeten gnadenlos. Welche der folgenden Aussagen stimmt nicht?

A | Vor dem Krieg lebten etwa 4.000 Menschen in Landsberg. Nach dem Krieg nur noch 350.

B | Aus Angst vor Vergewaltigung stürzten sich junge Landsbergerinnen vom Jungfernsprungturm in den Tod.

C | Trotz aller Grausamkeit brachten die Schweden auch einige kulinarische Neuerungen mit, die bis heute bekannt sind, darunter getrocknetes, dünnes Brot.

6. Während des österreichischen Erbfolgekriegs Mitte des 18. Jahrhunderts belagerten die Panduren die Stadt Landsberg. Es war eine wilde Truppe mit schwarzen
Zöpfen, Flinten, Krummsäbeln und Messern. Die südungarischen Kämpfer nahmen den damaligen Bürgermeister sowie einige Jesuiten und Bürger als Geiseln. Warum?

A | Die wilde und gefürchtete Söldnertruppe aus dem Balkan kämpfte erfolgreich für die Kaiserin
Maria ­Theresia, doch bald konnte diese den erkauften Kriegern keinen Wehrsold mehr zahlen. In ihrer
Verzweiflung gab sie den Panduren die kaiserliche Erlaubnis, den fehlenden Lohn durch Erpressen und Plündern auszugleichen. Für hohe Würdenträger wurde das meiste Lösungsgeld gezahlt, daher nahmen
die Panduren den Bürgermeister und hohe Geistliche mit. Die Landsberger waren allerdings froh, ihren Bürgermeister los zu sein und zahlten nichts.

B | Es waren schreckliche Jahre: Die Panduren hausten innerhalb der Stadtmauern Landsbergs und ließen sich verköstigen und schikanierten die Bevölkerung. Als sie doch endlich abzogen, verlangten sie dafür viel Geld von der Stadt. Es war aber schon lange nichts mehr in der Stadtkasse. Also nahmen sie Geiseln mit: den Bürgermeister sowie einige Jesuiten und weitere wichtige Leute der Stadt. Wie durch ein Wunder tauchten die Geiseln wenige Tage später unversehrt wieder auf.

C | Die vermeintlich „Verschleppten“ wurden mitnichten von den Panduren entführt, sondern nutzten die Gunst der Stunde und die chaotischen Bedingungen beim Abzug der Wilden, um in benachbarte Fürstentümer zu flüchten – hauptsächlich um ihren Schuldnern zu entkommen.

Text: Silke-Katinka Feltes | Foto: Bertl-Magazin

Termine

Lagerleben: Ab dem 14. Juli
Feierliche Eröffnung des Ruethenfests: Mittwoch, 19. Juli, 19.30 Uhr
Konzert der Stadtkapelle auf dem Hauptplatz: Donnerstag, 20. Juli, 20 Uhr
Historisches Altstadttreiben: Freitag, 21. Juli, ab 20 Uhr
Umzüge, Historische Tänze, etc: Samstag und Sonntag, 22. und 23. Juli ab 13 bzw. ab 10.30 Uhr
Ruethenfestmarkt am Infanterieplatz: Mittwoch bis Freitag von 15 Uhr bis 22 Uhr,
Samstag von 11 Uhr bis 22 Uhr und am Sonntag von 11 Uhr bis 21 Uhr.
Premiere und 60 Jahre Jubiläumsstück der landsberger bühne: Am 14. Juli um 19 Uhr
Festliche Abschlussveranstaltung am Hauptplatz: Sonntag, 23. Juli um 17 Uhr.
Abschlusskonzert der Stadtjugendkapelle: Sonntag, 23. Juli um 20 Uhr

Text: Silke-Katinka Feltes | Foto: Robert Klinger, Ruethenfestverein, Bertl-Magazin
Allgemein

Ruethen Mythen – Kennst Du das Ruethenfest?

Alle vier Jahre findet in Landsberg eines der größten Kinderfeste Bayerns statt.
Früher an neun, heuer an fünf Tagen, wird von den Kindern der Stadt die wechselvolle
Geschichte Landsbergs dargestellt, in Festumzügen und mit dem allseits beliebten Lagerleben.
Reichtum und Armut, Krieg und Frieden, Salz und Tanz, Panduren und Schweden,
Herzöge, Könige, Edelmänner und schöne Frauen: Testet Euer Wissen über das Ruethenfest.

1. Woher kommt eigentlich dieser komische Name oder warum heißt es Ruethenfest?

A | Das Wort Ruethen ist lechrainer Dialekt und bezeichnet die Ruten, die Kinder alljährlich im Frühling aus Weiden- und Haselnusszweigen schnitzten. Die Ruten dienten im Verlaufe des Schuljahrs den Lehrer:innen als Züchtigungsmittel.

B | Das Ruethenfest war ursprünglich im Mittelalter ein Ritterfest, althochdeutsch Riether. Da die Frauen nicht alleine mit den Kindern zuhause bleiben wollten, nahmen sie diese mit. Im Laufe der Jahre trat der kriegerische Aspekt des Festes in den Hintergrund und die Kinder spielten das Leben ihrer Väter nach.

C | Die Rüetten waren Schulausflüge ins Grüne, bei denen die Beteiligten verköstigt wurden und miteinander spielten. Daraus entwickelte sich ab 1647 ein volksfestähnliches Vergnügen, das ab 1880 historisiert wurde. Von nun an dienten Motive der Stadtgeschichte als Vorlage für das Schmücken von Festwägen und die Kostümierung der am Festzug beteiligten Kinder.

2. Vor jeder Gruppe und vor jedem Wagen reitet ein sogenannter Herold. Aus der Gruppe der Herolde ragt einer besonders hervor: Der Ruethenfest­herold. Er trägt die Standarte mit dem Stadtwappen und eröffnet das Fest.
Was war die ursprüngliche Aufgabe eines Herolds?

A | Herold ist die mittelhochdeutsche Form des heutigen Namens Harald. Das war früher eine Berufsbezeichnung, die vom Vater auf den Sohn vererbt wurde. Ursprünglich ritten die Herolde vor den Königen und räumten die Straße von allem Unrat frei.

B | Diejenigen Männer, die sich im Krieg als besonders tapfer – also als heroisch – erwiesen, erhielten von den Königen als Dank den Status eines Herolds. Sie durften bei Umzügen voranschreiten, ihnen gebührte die höchste Ehre.

C | Früher konnten die meisten Menschen weder lesen noch schreiben. Es gab keine Zeitung, kein Internet, keine Handys. Die neuesten Nachrichten wurden dann eben durch die Herolde
verkündet. Sie ritten in die Stadt, stellten sich auf den Marktplatz, entrollten ihre Wappenrolle und verlasen die jeweiligen Neuigkeiten, Ankündigungen oder Gesetze. Sie genossen
diplomatische Immunität und waren an einen eigenen Ehrenkodex gebunden, der das Tragen von Waffen oder das Ausspionieren gegnerischer Stellungen verbot. Diese Botenfunktion gilt als Vorform der Diplomatie.

3. Heinrich der Löwe ließ im 12. Jahrhundert rund um die wenigen Hütten des Dorfes Phetine die Burg Landespurch bauen. Wo gebaut wird, braucht es viele Handwerker und Dienstleute, die sich um die Burg herum nieder­ließen und so die heutige Stadt Landsberg besiedelten.
Warum wählte Heinrich der Löwe gerade diesen Ort aus?

A | Salz war zu dieser Zeit sehr wertvoll und wurde „das weiße Gold“ genannt. Heinrich der Löwe war
clever und wollte auch am Geschäft mit dem Salz verdienen. Leider verlief die Salzstraße von
Reichenhall nach Schwaben nicht durch sein Herrschaftsgebiet. Also ließ er kurzerhand die alte Brücke
abreißen und baute eine neue über den Lech. So konnte er künftig den Salzzoll erheben und seine Kassen füllen. Auch Landsberg profitierte vom Handel mit dem Salz und wurde eine reiche Stadt.

B | Heinrich wurde der Löwe genannt, weil er diese Tiere aufgrund ihrer Stärke besonders liebte.
Mit einem Gastgeschenk eines indischen Herrschers hat er eine Löwenzucht eröffnet, für die er
einen geeigneten Platz suchte. Die Menschen des Dorfes Phetine galten weithin als tierliebend und furchtlos. Heinrich baute die Burg mit riesigen Freilaufgehegen für seine geliebten Tiere.

C | Der überaus selbstbewusste Welfenherzog Heinrich besaß großen politischen Einfluss. Er war einer der reichsten und mächtigsten Fürsten seiner Zeit. Um diesen Status auch äußerlich zu festigen, wählte er den Löwen als Wappentier. Der aus dem lateinischen entlehnte Name Phetine bedeutet die Löwenartigen, deshalb beschloss Heinrich, an diesem Ort eine eigene Stadt zu gründen.

4. Ein berühmtes Gemälde von Carl Theodor von Piloty (hängt im Historischen Rathaus) zeigt Herzog Ernst von Bayern Arm in Arm mit einer brünetten Dame im gelben Kleid, während er einer weiß gekleideten Blondine die Hand entgegenstreckt. Was ist da los?

A | Herzog Ernst war ein landesweit bekannter Schwerenöter, der gerne flirtete. In Landsberg gab es besonders viele hübsche Frauen, deshalb hielt Herzog Ernst sich oft dort auf. Als begnadeter Tänzer nahm er es oft mit zwei Damen
gleichzeitig auf.

B | Herzog Ernst schenkte seiner Frau, der Herzogin Elisabeth Visconti von Bayern, die Stadt Landsberg zur Hochzeit. Als er wieder einmal zu wichtigen Geschäften in Landsberg weilte, organisierten die Ratsherren ihm zu Ehren ein Fest, auf dem viel getanzt wurde. Der Herzog fühlte sich geschmeichelt und stiftete den Forellentrunk: Einmal im Jahr sollten die Landsberger mit „zwei Frechen samt freien Trank“ feiern.

C | Polygamie war bis ins 18. Jahrhundert im Hochadel durchaus üblich.
Aufgrund ihres Reichtums konnten sich die Fürsten und Herzöge zwei oder mehrere Frauen „leisten“. Die Kirche sah das zwar nicht gerne, drückte aber gegen einen kleinen Spendenbeitrag beide Augen zu. Herzog Ernst war neben seiner offiziell angetrauten Elisabeth Visconti noch mit Theresa
Penzinga liiert.

5. Im dreißigjährigen Krieg bekämpften sich die Katholiken und die Protestanten, verschiedene Länder und Herrscher.
Aus dem Norden Europas kamen die Schweden bis nach Landsberg und brandschatzten, plünderten und mordeten gnadenlos. Welche der folgenden Aussagen stimmt nicht?

A | Vor dem Krieg lebten etwa 4.000 Menschen in Landsberg. Nach dem Krieg nur noch 350.

B | Aus Angst vor Vergewaltigung stürzten sich junge Landsbergerinnen vom Jungfernsprungturm in den Tod.

C | Trotz aller Grausamkeit brachten die Schweden auch einige kulinarische Neuerungen mit, die bis heute bekannt sind, darunter getrocknetes, dünnes Brot.

6. Während des österreichischen Erbfolgekriegs Mitte des 18. Jahrhunderts belagerten die Panduren die Stadt Landsberg. Es war eine wilde Truppe mit schwarzen
Zöpfen, Flinten, Krummsäbeln und Messern. Die südungarischen Kämpfer nahmen den damaligen Bürgermeister sowie einige Jesuiten und Bürger als Geiseln. Warum?

A | Die wilde und gefürchtete Söldnertruppe aus dem Balkan kämpfte erfolgreich für die Kaiserin
Maria ­Theresia, doch bald konnte diese den erkauften Kriegern keinen Wehrsold mehr zahlen. In ihrer
Verzweiflung gab sie den Panduren die kaiserliche Erlaubnis, den fehlenden Lohn durch Erpressen und Plündern auszugleichen. Für hohe Würdenträger wurde das meiste Lösungsgeld gezahlt, daher nahmen
die Panduren den Bürgermeister und hohe Geistliche mit. Die Landsberger waren allerdings froh, ihren Bürgermeister los zu sein und zahlten nichts.

B | Es waren schreckliche Jahre: Die Panduren hausten innerhalb der Stadtmauern Landsbergs und ließen sich verköstigen und schikanierten die Bevölkerung. Als sie doch endlich abzogen, verlangten sie dafür viel Geld von der Stadt. Es war aber schon lange nichts mehr in der Stadtkasse. Also nahmen sie Geiseln mit: den Bürgermeister sowie einige Jesuiten und weitere wichtige Leute der Stadt. Wie durch ein Wunder tauchten die Geiseln wenige Tage später unversehrt wieder auf.

C | Die vermeintlich „Verschleppten“ wurden mitnichten von den Panduren entführt, sondern nutzten die Gunst der Stunde und die chaotischen Bedingungen beim Abzug der Wilden, um in benachbarte Fürstentümer zu flüchten – hauptsächlich um ihren Schuldnern zu entkommen.

Text: Silke-Katinka Feltes | Foto: Bertl-Magazin

Termine

Lagerleben: Ab dem 14. Juli
Feierliche Eröffnung des Ruethenfests: Mittwoch, 19. Juli, 19.30 Uhr
Konzert der Stadtkapelle auf dem Hauptplatz: Donnerstag, 20. Juli, 20 Uhr
Historisches Altstadttreiben: Freitag, 21. Juli, ab 20 Uhr
Umzüge, Historische Tänze, etc: Samstag und Sonntag, 22. und 23. Juli ab 13 bzw. ab 10.30 Uhr
Ruethenfestmarkt am Infanterieplatz: Mittwoch bis Freitag von 15 Uhr bis 22 Uhr,
Samstag von 11 Uhr bis 22 Uhr und am Sonntag von 11 Uhr bis 21 Uhr.
Premiere und 60 Jahre Jubiläumsstück der landsberger bühne: Am 14. Juli um 19 Uhr
Festliche Abschlussveranstaltung am Hauptplatz: Sonntag, 23. Juli um 17 Uhr.
Abschlusskonzert der Stadtjugendkapelle: Sonntag, 23. Juli um 20 Uhr

Text: Silke-Katinka Feltes | Foto: Robert Klinger, Ruethenfestverein, Bertl-Magazin

Weitere Beiträge

50 Jahre Teamarbeit
Über-Lech-Flieger